Großer Aufwand für Abwasserentsorgung

Rohrbach · In Rohrbach entsteht ein neuer Hauptsammler: Die gesamte Baumaßnahme kostet 7,2 Millionen Euro. Der vorhandene Abwassersammler entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Die Arbeiten rund um das Pumpwerk in der Mühlstraße sind größtenteils beendet.

Eine teilweise angespannte Verkehrssituation in Rohrbachs Mühlstraße: Seit März vergangenen Jahres baut der Entsorgungsverbandes Saar (EVS) dort einen neuen Hauptsammler (siehe Infobox). Alle Arbeiten an dem großen Abwasserkanal sollen voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. So teilten es der EVS und die ausführende Baufirma OBG Tiefbau gestern bei einem Ortstermin mit, zu dem auch der Staatssekretär des saarländischen Umweltministeriums, Roland Krämer, kam.

Laut EVS-Geschäftsführer Heribert Gisch ist der vorhandene Abwassersammler, der die Abwässer aus St. Ingbert und Teilen von Spiesen in die Kläranlage Saarbrücken-Brebach leitet, nicht mehr auf dem Stand der Zeit. "Der Neubau dieses Sammler-Abschnitts regelt die Entwässerungssituation im betroffenen Bereich neu. Gleichzeitig dient die Maßnahme der nachhaltigen Wahrung des Trinkwasserschutzes im Rohrbachtal", erklärte Gisch

Die Gruppe konnte sich ein Bild davon machen, dass die Arbeiten rund um das EVS-Pumpwerk in der Rohrbacher Mühlstraße größtenteils abgeschlossen sind. Dazu gehört auch die Verlegung von rund 870 Metern Kanalrohren - angegangen von der Spieser Straße, weiter entlang des Waldweges, parallel zum Fußweg bis hin zum Anschluss seitlich der Mühlstraße. Gisch weiter: "Zeitgleich wurden mit dem Hauptsammlerneubau Rohwasserleitungen der Energis erneuert."

Marko Miljanic von der OBG Tiefbau erklärte den Anwesenden, dass bei den Kanalbauarbeiten das System "Flüssigboden" zum Einsatz kam. Hierbei wird die Erde, die bei den Aushubarbeiten beim Kanalbau anfällt, mit Hilfe von Zusatzstoffen und Wasser für eine kurze Zeit verflüssigt. Der Vorteil: Der Erdaushub kann zur Verfüllung der Kanalgräben wiederverwendet werden, verdichtet sich von selbst und nach getaner Arbeit sieht die verfüllte Stelle wieder aus wie vor den Bauarbeiten, da das ursprüngliche Material verwendet wurde.

Für Norbert Recktenwald, Geschäftsführer der OBG Gruppe, liegen die Vorteile des "Flüssigbodens" auf der Hand. Die Methode ist ressourcenschonend, da die ausgehobene Erde wiederverwendet werden kann und spart hohe Transportkosten. Weder muss ungeeigneter Aushub entsorgt, noch geeingnetes Füllmaterial herbeigeschafft werden.

"Ich denke, hier handelt es sich um eine wichtige Investition in die Zukunft, um etwas, das umweltverträglich und ökologisch zugleich ist", sagte Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer.

Aktuell, auch davon konnte sich die Gruppe ein Bild machen, laufen die Arbeiten innerhalb des Pumpwerkes. Ab Juni sollen die Pumpen und ihreelektrotechnische Steuerung installier werden. Im Herbst werden die Hausanschlüsse an den neuen Kanal in der Mühlstraße umgeklemmt. Für die betroffenen Bereiche muss die Mühlstraße in Fahrtrichtung St. Ingbert für den Verkehr dann halbseitig gesperrt werden.

Zum Thema:

HintergrundDer Hauptsammler ist der größte Kanal einer Abwasseranlage, der die Abwässer, die ihm aus den kleineren Nebensammlern zufließen, aufnimmt (sammelt) und zur Kläranlage führt. (Quelle: Wasser-Lexikon). In Rohrbach wird ein solcher Hauptsammler gebaut. Im Investitionsvolumen in Höhe von rund 7,2 Millionen Euro ist ein Anteil der Stadt St. Ingbert von 270 000 Euro und einer der Energis von rund 155 000 Euro enthalten. ywi

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort