Große Spielfreude mit Überraschungseffekt

Niederwürzbach · Mit enormer Spielfreude haben am Sonntag die Orchester des Musikvereins Niederwürzbach ihre zweite sommerliche Konzertmatinee bestritten und dem Publikum eine große Bandbreite an Musikstücken geboten. Unter anderem spielten die Erwachsenen „Valerie“ von Amy Winehouse.

 Das Große Orchester des Musikvereins Niederwürzbach setzte auf Klassiker wie „Oh Spanish Eyes“. Foto: Jörg Martin

Das Große Orchester des Musikvereins Niederwürzbach setzte auf Klassiker wie „Oh Spanish Eyes“. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Dinge von guter Qualität brauchen zuweilen Zeit, bis sie sich durchsetzen. Auch im kulturellen Bereich ist das oft so. Die zweite sommerliche Konzertmatinee des Musikvereins Niederwürzbach in der Pfarrkirche St. Hubertus, gleichsam ein Konzert aller Orchestergruppen am Sonntagvormittag, litt noch etwas unter dem überschaubaren Besuch.

Der Spielfreude aller Musiker und dem Konzertgenuss der Gäste tat dies keinerlei Abbruch. Unter der Gesamtleitung von Nikolaus Burgard gaben sich im Gotteshaus das Anfänger-, das Schüler- und das Große Orchester ein Stelldichein. Vor allem die ganz jungen Niederwürzbacher Musiker, organisiert als Anfängerorchester, beeindruckten mit der "Ode an Europa". Hier hatten vor allem zwei Trompeter die Aufmerksamkeit bei ihrem Solo voll für sich: Max Biermeier und Fynn Huppert. Der Niederwürzbacher Nachwuchs wagte sich aber auch an Klassiker wie Vivaldis "Der Frühling", wie Moderator Hans-Jürgen Geiger verriet. Dass die Grenzen zwischen den drei Orchestern fließend sind, zeigte der letzte Programmpunkt im ersten Teil, als Anfänger- und Schülerorchester gemeinsam musizierten und die Musik zum Film "Fluch der Karibik" zum Besten gaben.

Mit "Down Under" eroberten sie schnell die Herzen der Besucher und bereiteten so dem Großen Orchester eine gute Grundlage. Das erinnerte mit "Dankeschön, Bert Kämpfert" an Klassiker wie "Oh Spanish Eyes". Außerdem schaffte man es, den Bogen zu modernen Stücken wie "Adele in Concert" - bei dem am Ende "Bravo!"-Rufe zu vernehmen waren - oder "Valerie" (Amy Winehouse ) zu spannen. Bei letzterem hätte man vor allem meinen können, es sei das Original. Abgesehen davon, dass der Titel nicht das ist, was man üblicherweise bei einer solchen Matinee erwartet. Vor allem die drei Trompeter kamen bei "Oye Como va" (Carlos Santana ) richtig gut zur Geltung.

Klassischer wurde es dann wieder am Ende, als mit "Auf der Vogelwiese" das Konzert schloss. Die Polka war gleichzeitig auch ein nachträgliches Geburtstagsständchen für das langjährige Mitglied Helga Teichfischer, die kürzlich 80 Jahre alt wurde. Das Lied für die Laufkassiererin musste neben "An Irish Party in Third Class" aus dem Kinofilm "Titanic" auch nochmals als Zugabe - teilweise auch im Stehen - gespielt werden. Beim "Titanic"-Titel hatte auch Nicole Allgayer mit dem irischen Instrument Bodhran ihren Einsatz. Vorsitzender Jens Franke ehrte Corinna Berresheim und Lea Sommer (beide Klarinette) sowie Nico Werth (Tenorhorn) für das Bestehen der D1-Prüfung mit dem Leistungsabzeichen in Bronze nebst Urkunde.

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