Große Hilfe für Katzenfreunde

Oberwürzbach · Umweltminister Reinhold Jost setzte im Vereinshaus der Katzenfreunde Oberwürzbach ein wichtiges Signal: die Zuwendung von 5000 Euro macht lang gehegte Umbauwünsche möglich und stellt gleichzeitig eine Wertschätzung der Arbeit dar.

 Minister Reinhold Jost übergibt im Beisein seiner Mitarbeiterin Claudia Behnisch-Hartz einen Zuwendungsbescheid über 5000 Euro, über den sich der Verein der Katzenfreunde um dessen Vorsitzende Beatrice Speicher-Spengler (links) sehr freute. Von dem Geld wird der Keller des Katzenhauses saniert und eine Waschküche eingebaut. Foto: Cornelia Jung

Minister Reinhold Jost übergibt im Beisein seiner Mitarbeiterin Claudia Behnisch-Hartz einen Zuwendungsbescheid über 5000 Euro, über den sich der Verein der Katzenfreunde um dessen Vorsitzende Beatrice Speicher-Spengler (links) sehr freute. Von dem Geld wird der Keller des Katzenhauses saniert und eine Waschküche eingebaut. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Noch bevor Umweltminister Reinhold Jost den Zuwendungsbescheid an das Katzenhaus in Oberwürzbach übergeben konnte, hatte er ein kleines, drei Wochen altes Kätzchen auf dem Arm, bei dem er sich im Füttern mit der Flasche versuchte.

Die Katzenmama war bei einem Unfall ums Leben gekommen. Um 51 dieser Katzenwaisen, ausgesetzten, abgegebenen oder aufgefundenen Tiere kümmern sich derzeit die Katzenfreunde. Im Sommer waren es noch mehr als die für das Haus zugelassenen 60 Katzen , derer sich der Verein um Vorsitzende Beatrice Speicher-Spengler annahm. Doch abweisen konnte man keine, manche habe man mit nach Hause geholt oder in die Pflegestelle gegeben.

Das Katzenhaus in Oberwürzbach , das dem Verein der Katzenfreunde Wadgassen gehört, nimmt jährlich etwa 500 Tiere aus dem ganzen Saarland auf und vermittelt sie. Darüber hinaus hat er 2015 rund 300 verwilderte Katzen kastriert und wieder freigelassen.

"Wir machen das aus Berufung", sagte Silke Mansion. Wie der Minister bei einem Rundgang durchs Haus erfuhr, komme es bei auf engstem Raum gehaltenen Tieren oft zu Krankheiten. Im Katzenhaus Oberwürzbach geschieht dies durch die guten Haltungsbedingungen vergleichsweise selten. Mehrmals im Monat kommt die Tierärztin, man hat eine Quarantänestation und die Möglichkeit, einigen Katzen den Freigang zu gewähren. Doch es fällt neben großen Mengen Müll in Form von Katzenstreu auch viel Wäsche an, Körbchen und Katzenklos müssen ebenfalls gereinigt werden. "Im Sommer ist das kein Problem, da machen wir das im Hof", erzählen die Vereinsmitglieder, "doch im Winter wäre es schön, wenn wir das drinnen erledigen könnten." Daher war die Kellersanierung und der Bau einer Waschküche ein schon länger gehegter Wunsch. Dessen Realisierung kommt dem seit über 40 Jahren bestehenden Verein nun näher, denn Jost kam nicht mit leeren Händen. Er übergab bei seinem Besuch einen Zuwendungsbescheid zur Förderung des Tierschutzes in Höhe von 5000 Euro. In diesem Jahr seien die Mittel für den Tierschutz verzehnfacht worden, wie er sagte. Damit habe man auf die veränderte Einstellung zum Thema Tierschutz reagiert. "Das Tier ist nicht mehr nur der Freund der Familie sondern ein Familienmitglied", sagte Jost.

Es sei wichtig, Stellen, die sich um den Tierschutz verdient machen, angemessen zu unterstützen, damit diese vernünftig arbeiten können und Arbeitsabläufe effektiver werden. Bei diesen eigentlich bei den Gemeinden liegenden Pflichten des Tierschutzes verlasse man sich sehr stark auf das ehrenamtliche Engagement. "Wenn wir schon diese geleisteten Stunden nicht bezahlen können, dann müssen wir wenigstens die Mittel zur Verfügung stellen, um die Infrastruktur zu schaffen."

Wie der Minister im Gespräch mit den Vereinsmitgliedern sagte, liege ihm dieses Thema sehr am Herzen. Die Katzenfreunde gaben ihm mit auf den Weg, sich für ein Heimtierzuchtgesetz stark zu machen, damit weniger herrenlose oder ausgesetzte Tiere auf Saarlands Straßen landen. "Sie bekommen zwar für ihre Arbeit keinen Lohn, aber das Geld soll Ihnen das Gefühl geben, dass es nicht umsonst ist", wie der Minister abschließend sagte. "Dann können wir ja demnächst mit den Bauarbeiten für die Waschküche beginnen", freut sich Beatrice Speicher-Spengler mit ihrem Team.

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