„Kunstraum Doris T.“ in St. Ingbert „Goldrausch“ ab Samstag im „Kunstraum Doris T.“

St. Ingbert · Vier experimentierfreudige, kreative Frauen stellen in der Galerie in der St. Ingberter Kaiserstraße 29 aus.

 Die Künstlerinnen Sophia Hennes, Sarah Nobis, Susanne Nobis und Yvonne Paul (von links) mit Werken im „Kunstraum Doris T.“.

Die Künstlerinnen Sophia Hennes, Sarah Nobis, Susanne Nobis und Yvonne Paul (von links) mit Werken im „Kunstraum Doris T.“.

Foto: Brigitte Quack

„Goldrausch“ hat Doris Tabillion die neue Ausstellung überschrieben, die ab Samstag in ihrem St. Ingberter Kunstraum zu sehen ist. Damit bezieht sie sich in erster Linie auf die großformatigen, mit viel Gold gestalteten Gemälde von Susanne Nobis, die ihren leuchtenden Schimmer im Galerieraum und in der „Café-Stube“ verbreiten. „Besonders schön und selten“ findet die Galeristin sie, gerade in Kombination mit den formschönen, in Rauchbrand gefertigten Keramiken, die Nobis ebenfalls ausstellt. In all ihren abstrakten Gemälden sind Goldtöne in Kombination mit unterschiedlichen Buntfarben anzutreffen, die den bisweilen reliefhaften Oberflächen eine hohe Materialität verleihen. Die mag daran erinnern, dass hier eine kreativ sehr vielseitige Frau am Werk ist, die sich seit vielen Jahrzehnten mit Leidenschaft der künstlerischen Arbeit, unter anderem auch der Gestaltung mit Ton widmet. Davon profitierte auch ihre Tochter Sarah Nobis, die hier nun als Ausstellende mit von der Partie ist. „Seit Kindertagen liebe ich es, durch Zeichnen, Malen und Gestalten in andere, zauberhafte Welten abzutauchen, wo der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.“ Und das ist ihren fantasievollen Aquarellen auch anzumerken. Mit feinen Linien setzt sie Gegenständliches so in Szene, dass sie den ruhigen, meditativen Arbeitsprozess in traumhaften kleinen Blättern spiegeln. Da passt es, dass sie die legendäre Frida Kahlo als Thema ihres einzigen in dieser Ausstellung gezeigten Acrylgemäldes auserkoren hat.

Ganz aus dem Unbewussten schöpft Sophia Hennes, die ebenfalls von Kindheit an kreativ tätig ist. Als sie dann die intuitive Malerei vor einigen Jahren entdeckte, „ist der Knoten endgültig geplatzt“, erinnert sie sich. Seither zählt für sie nur noch der Entstehungsprozess eines Werkes. Sei es, dass sie in ruhiger, meditativer Stimmung Mandalas in strukturierten Aquarellen gestaltet oder in freier, ungestümer Malweise mit Acrylfarben Emotionen und innere Bilder auf Leinwand bannt – stets ist sie mit Leib und Seele bei der Sache und folgt ihren inneren Impulsen. So wirken ihre vielschichtigen, farbstarken Gemälde spontan und impulsiv und verweisen auf tiefe Empfindungsebenen.

Yvonne Paul ist die Vierte im Bunde der experimentierfreudigen, kreativen Frauen, die eindrucksvoll vor Augen führen, wie individuell unterschiedlich doch die Wege des künstlerischen Ausdrucks sein können. Als geborene Saarländerin lebt Paul seit 30 Jahren in Lothringen und findet Inspiration bei großen, zeitgenössischen Malern wie etwa Gerhard Richter, wenn sie ihre farbstarken abstrakten Motive gestaltet. In ihren meist klar strukturierten Leinwand-Arbeiten in Mischtechniken dominieren mal streifenartige oder geometrisch anmutende Bildelemente, mal Verweise auf Figuratives oder auf Formen der Natur. Sie liebt es zu experimentieren und baut ihre Gemälde mal auf unterschiedlichen Buntfarben, mal auf den unterschiedlichsten Nuancen einer Farbe auf und bleibt dabei stets einer großen Ästhetik verbunden.

„Goldrausch“ mit Susanne Nobis, Yvonne Paul, Sophia Hennes, Sarah Nobis. Bis zum 22. September. Kunstraum Doris T., Kaiserstraße 29 (Eingang „Café-Stube“). Dienstag bis Freitag 8 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag 8.30 bis 14 Uhr. Eine Vernissage findet aufgrund der aktuellen Situation nicht statt.

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