Goldenes Buch blieb schon mal liegen

St Ingbert · Wirtschaftsförderer Thomas Debrand und Stadträtin Ursula Schmitt haben als Nikolaus und Knecht Ruprecht schon vor Jahren viel gemeinsam erlebt und wissen manche Geschichte zu erzählen. Am Samstag beleben sie die alte Zusammenarbeit wieder. Beim Fotoshooting im Foyer des Stadtmarketings.

 Ursula Schmitt und Thomas Debrand schlüpfen in die Rolle von Knecht Ruprecht und Nikolaus. Foto: Yvonne Handschuher

Ursula Schmitt und Thomas Debrand schlüpfen in die Rolle von Knecht Ruprecht und Nikolaus. Foto: Yvonne Handschuher

Foto: Yvonne Handschuher

Wenn sie von ihren gemeinsamen Einsätzen als Nikolaus und Knecht Ruprecht erzählen, haben sie jede Menge Spaß dabei: Wirtschaftsförderer Thomas Debrand und Stadträtin Ursula Schmitt waren für die Junge Union (JU) Ende der 80er Jahre in dieser "Mission" unterwegs und nannten sich Nick und Knecht R. - "quasi unser Künstlername", erzählt Debrand, der der Nikolaus war. Sie haben das Angebot, dass JUler als Nikoläuse im Einsatz sind, aus der Taufe gehoben. Es wird bis heute fortgeführt.

"Uns war immer wichtig, dass wir das Ganze für einen guten Zweck machen", berichten beide im Gespräch mit unserer Zeitung. So gingen die Erlöse seinerzeit an Kindergärten. "Es kam leider nie so viel Geld zusammen, die Bürger sahen das eher als Service-Leistung", erinnert sich Ursula Schmitt. Allerdings habe es auch sehr spendable Familien gegeben, die dem Nikolaus und seinem Knecht Ruprecht was zu trinken anboten, Plätzchen schenkten und auch ganze Nikolaustüten für die beiden parat hielten. "Die Leute waren ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die einen waren sehr großzügig, die anderen eben nicht", so Schmitt, die sich erinnert, dass bei einem Einsatz der Schäferhund der Familie die Kekse vom Tisch gefressen habe. Auch habe es bei einem Einsatz einmal angefangen zu brennen - eine Kerze sei der Übeltäter gewesen. "Witzig war, dass man uns nicht erkannt hat", berichtet Debrand. So seien sie einmal bei einer Familie gewesen, mit deren Vater Debrand zu der Zeit zusammengearbeitet habe. "So schaute ich also in mein Goldenes Buch und sagte: Ich weiß sogar, wo Dein Papa arbeitet." Da blickte Debrand natürlich in erstaunte Gesichter. Die beiden berichten, dass sie meistens versucht haben, die Erwachsenen miteinzubeziehen. Und zum Thema Goldenes Buch fällt ihnen unter schallendem Gelächter ein, dass sie das oft bei den Familien vergessen haben. Auch dass der Nikolausbart gerutscht sei, sei fast Standard gewesen.

Natürlich habe es auch Einsätze bei sozial schwachen Familien gegeben. "Da konnte es auch schon sein, dass während unseres Auftrittes der Fernseher lief oder der Vater im Ballonseide-Jogginganzug oder im Unterhemd da saß", erinnert sich Schmitt und Debrand ergänzt: "Positiv ist, dass aber auch diese Familien einen Nikolaus für ihre Kinder bestellt haben." So schön diese Zeit auch für die beiden war, "irgendwann ist es einfach nicht schlecht, eine Pause zu machen", so Schmitt. Debrand jedoch gibt noch heute den Nikolaus - und zwar für den TV Rohrbach, so auch in diesem Jahr wieder. Debrand: "Es macht einfach großen Spaß, den Nikolaus zu spielen. Das Schönste sind die leuchtenden Kinderaugen." Und weil es so viel Spaß macht, feiern die beiden gemeinsam als Nick und Knecht R. ihr Revival am Nikolaussamstag, 6. Dezember. Dann wird es nämlich in der Innenstadt, im Foyer des Stadtmarketings, ein Fotoshooting mit dem Nikolaus und seinem Knecht Ruprecht geben. Jeder, der will, kann sich mit den beiden fotografieren lassen. Der Erlös aus dieser Aktion wird der Tafel zugute kommen.

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