Gewalttaten beim Hasseler Dorffest hatten ein Nachspiel im Ortsrat

Hassel. Was war auf dem letzten Hasseler Dorffest los? "Die Gerüchteküche brodelt", wie es Michael Rinck von der CDU-Ortsratsfraktion in der Sitzung am Dienstagabend ausdrückte. Zur Klarstellung hatte Ortsvorsteher Markus Derschang auch den stellvertretenden Leiter der Polizeiinspektion St

Hassel. Was war auf dem letzten Hasseler Dorffest los? "Die Gerüchteküche brodelt", wie es Michael Rinck von der CDU-Ortsratsfraktion in der Sitzung am Dienstagabend ausdrückte. Zur Klarstellung hatte Ortsvorsteher Markus Derschang auch den stellvertretenden Leiter der Polizeiinspektion St. Ingbert, Thomas Schmidt, ebenso wie den Leiter des städtischen Ordnungsamtes, Josef Matuschek, eingeladen. Wie Rinck dann weiter erläuterte, habe es Gerüchte über "massive Gewalttätigkeiten" gegeben, Vereine in ihrem Gefolge gar mit dem Rückzug vom Fest gedroht. Polizist Thomas Schmidt konnte zunächst Entwarnung geben: Es habe nicht das gegeben, was die Polizei "Ausschreitungen" nennt. Zudem hätten keine Gruppen oder Banden gehandelt, sondern meist Einzeltäter. Und es seien auch nicht, wie ebenfalls kolportiert wurde, immer "Russen" in die Streitigkeiten verwickelt worden, sondern stets Deutsche (ein Deutscher sei lediglich russischer Abstammung).Mehrere "Tätlichkeiten" Schmidt räumte allerdings ein, dass sich die Schlägereien in diesem Jahr gehäuft hätten. Man könne spekulieren, ob dies nun Zufall war oder einem allgemeiner Trend folge. Es habe insgesamt 19 gemeldete "Tätlichkeiten" beim Dorffest oder in der Umgebung gegeben. Dabei sei es in fünf Fällen zu gefährlicher Körperverletzung gekommen. Die Tätlichkeiten konzentrierten sich im Wesentlichen auf den Samstagabend, und dort auf die Zeit zwischen Mitternacht und drei Uhr früh. Alle Täter seien mehr oder weniger stark alkoholisiert gewesen, die "Bandbreite" reichte von 0,9 bis 2,5 Promille. Die Täter waren zwischen 17 und 24 Jahren alt, die Opfer zwischen 17 und 27 Jahren. Alle Täter kamen aus St. Ingbert-Mitte. Daneben sei es auch zu Sachbeschädigungen gekommen. Josef Matuschek vom Ordnungsamt stellte klar, dass es eine klare Vorgabe seiner Behörde für alle Stadt- oder Dorffeste gebe: "Um zwölf Uhr Musik aus, um drei Uhr Zapfhahn hoch!". Fazit der Experten: Es ist immer ein Übermaß von Alkohol im Spiel, Tatwaffe sei immer Glas. Und da begann auch schon die Diskussion über die Konsequenzen: Während man sich im Ortsrat wohl nur schwer mit dem Gedanken anfreunden kann, auf Gläser oder Krüge zu verzichten, meinte Matuschek: "Die Konsequenzen tun immer weh". Ortsvorsteher Derschang wies darauf hin, dass man auch bei einem Verzicht auf Gläser oder Krüge das Mitbringen von Flaschen in Rucksäcken nie ganz unterbinden könne. Polizei am LimitThomas Schmidt führte dann aus, dass gerade in der Sommerzeit viele Feste abgehalten würden. Dies sei Urlaubszeit und die verfügbaren Einsatzkräfte arbeiteten am Limit. Dennoch setze man auf verstärkte Präsenz, vor allem nach Mitternacht, habe allerdings viele Einsatzorte zu berücksichtigen. "Wir werden zukünftig auch bei den Ortsfesten in Hassel und Oberwürzbach noch draufsatteln", versprach der Polizist. Die Experten empfahlen gleichwohl, auch Security einzusetzen, die allein schon durch ihre Präsenz Streitereien verhindern sowie auch deeskalierend wirken könnte. Michael Rinck (CDU) wie auch Karl Heinz Härdter (SPD) schlugen vor, mit den Vereinen ein Gespräch über präventive Maßnahmen zu führen.

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