Gersheim führt den Sozialpass ein

Gersheim. Die Gemeinde Gersheim wird zu Beginn der Freibadsaison einen Sozialpass einführen. Der Antrag der Fraktion Die Linke fand im Ausschuss einen breiten Konsens, zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird der Sozialpass eingeführt

 Bürgermeister Alexander Rubeck und Mario Fontana (von links) beim Pressegespräch im Gersheimer Rathaus. Foto: Erich Schwarz

Bürgermeister Alexander Rubeck und Mario Fontana (von links) beim Pressegespräch im Gersheimer Rathaus. Foto: Erich Schwarz

Gersheim. Die Gemeinde Gersheim wird zu Beginn der Freibadsaison einen Sozialpass einführen. Der Antrag der Fraktion Die Linke fand im Ausschuss einen breiten Konsens, zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird der Sozialpass eingeführt. Dabei ist die richtige Bezeichnung für diese Ermäßigungskarte noch nicht gefunden, wie Bürgermeister Alexander Rubeck und Linken-Fraktionsführer Mario Fontana mitteilten. In einem Pressegespräch informierten der Bürgermeister (CDU) und der Frontmann der Linken im Gemeinderat über die Idee, welche parteiübergreifend positiv aufgenommen wurde. Mario Fontana griff dabei einen Gedanken auf, der auch schon in anderen Kommunen des Saarlandes umgesetzt wird. Im Antragsdeutsch heißt das, man wolle "die gesellschaftliche Teilhabe in Form eines Ermäßigungsausweises für Menschen mit geringen finanziellen Mitteln" erreichen. Und was etwa in Saarbrücken, Sulzbach oder St. Ingbert in ähnlicher oder abgewandelter Form gut angenommen wird, soll nun auch in Gersheim eingeführt werden. Der Grundgedanke ist, dass Menschen, die etwa auf Hartz IV oder auf die so genannte Grundsicherung angewiesen sind, also nicht über hohe finanzielle Mittel verfügen, künftig bei bestimmten Leistungen Ermäßigungen erhalten können. So ist in einem ersten Schritt vorgesehen, dass die betroffene Personengruppe zukünftig im Schwimmbad und in der gemeindeeigenen Sauna nur noch ermäßigten Eintritt bezahlen muss. Auch Begleitpersonen von Menschen mit Behinderungen werden zukünftig keinen Eintritt mehr zahlen. Dies war eine Forderung der Linken während der Beratungen zur Erhöhung der Eintrittspreise.

 Bürgermeister Alexander Rubeck und Mario Fontana (von links) beim Pressegespräch im Gersheimer Rathaus. Foto: Erich Schwarz

Bürgermeister Alexander Rubeck und Mario Fontana (von links) beim Pressegespräch im Gersheimer Rathaus. Foto: Erich Schwarz

Ein kleiner Schritt seien diese Maßnahmen zunächst, aber "in Anbetracht der Tatsache, dass wir gerade die Eintrittspreise leicht erhöht haben, ist das sicher für betroffene Eltern mit Kindern eine Erleichterung", stellt Bürgermeister Rubeck heraus. "Wir werden damit zwar nicht die Armut beseitigen, aber wir können das Leben der Menschen ein bisschen erleichtern und die alltäglichen Selbstverständlichkeiten verbessern", ist sich Mario Fontana sicher. In einem zweiten Schritt sollen Gespräche mit den Trägern des Öffentlichen Personennahverkehrs gesucht werden, um auch die Fahrpreise ermäßigen zu können. "Gerade in unserer Situation hier auf dem Land, wo man auch schon einmal zu einem Facharzt kommen muss, der weiter entfernt ist, spielt Mobilität eine große Rolle", weiß Fontana. Die Gespräche mit dem Verkehrsverbund wollen der Bürgermeister und er gemeinsam führen. Fontana betonte, dass es ihn freue, dass man trotz angespannter finanzieller Lage in der Kommune die sozialen Belange nicht aus dem Auge verliere.

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