Georg Lorscheider schlichtet weiter Konflikte

St Ingbert · 34 Fälle landeten im vergangenen Jahr auf oder vor dem Schreibtisch des St. Ingberter Schiedsmannes Georg Lorscheider. In immerhin rund 90 Prozent der Fälle konnte er erfolgreich einen Vergleich zwischen den streitenden Parteien erreichen.

 Georg Lorscheider (rechts) bekommt von Ulli Meyer eine Dankurkunde für seine zweite Amtszeit als Schiedsmann für St. Ingbert-Mitte. Foto: Stefan Bohlander

Georg Lorscheider (rechts) bekommt von Ulli Meyer eine Dankurkunde für seine zweite Amtszeit als Schiedsmann für St. Ingbert-Mitte. Foto: Stefan Bohlander

Foto: Stefan Bohlander

Georg Lorscheider bleibt Schiedsmann von St. Ingbert-Mitte. Nach dem deutlichen Votum der Ortsräte für eine zweite Amtszeit überreichte Ortsvorsteher Ulli Meyer in der jüngsten Sitzung des Ortsrates Georg Lorscheider eine Dankurkunde. Zugleich stellte der neue alte Schiedsmann den Ratsmitgliedern seine Arbeit vor. Diese besteht zum größten Teil darin, bei sogenannten obligatorischen Fällen zwischen zwei streitenden Parteien zu vermitteln und schlichten, wie er erklärte. Zu diesen Fällen gehören zum Beispiel Streitigkeiten zwischen Nachbarn wegen Grundstücksgrenzen, Verletzung des Briefgeheimnisses, üble Nachrede oder die Verunglimpfung des Andenkens von Verstorbenen.

Auch bei Ehestreitigkeiten vermittelt der Schiedsmann. So erzählte Georg Lorscheider von einem Fall, bei dem ein Ehepaar kurz vor der Scheidung stand und kaum noch miteinander redete. Nach Vermittlung konnte der Ehemann kurz darauf verkünden: "Wir sind wieder zusammengezogen". Man müsse Geduld haben, so der Schiedsmann. Auch nicht obligatorische Fälle, die sonst vor Gericht landen würden, dürfe ein Schiedsmann übernehmen - wenn beide Parteien damit einverstanden sind. Dies spare nicht nur Zeit, sondern auch Kosten. "Das hören Rechtsanwälte natürlich nicht so gern", so Lorscheider. Das Ziel der Schlichtung sei immer ein Vergleich.

Im vergangenen Jahr habe Georg Lorscheider 34 Fälle bearbeitet. Auf seine Erfolgsquote von mehr als 90 Prozent zeigte er sich sehr stolz. Erfolgreiche Vergleiche kosten beim Schiedsamt 30 Euro, für erfolglose Fälle müssen 40 Euro bezahlt werden. In ersterem Fall erhält der Schiedsmann das Geld komplett, in letzterem Fall werden die Kosten gleichmäßig auf ihn und die Behörde verteilt. Die meisten Fälle seien in zwei bis drei Sitzungen vermittelbar, wobei eine Sitzung zwischen zwei und vier Stunden dauern könne. "Es macht mir Spaß und ich möchte die Leute wieder zusammenbringen", erklärte er seine Motivation. Ortsvorsteher Ulli Meyer dankte Georg Lorscheider für den besonderen und anspruchsvollen Dienst am Gemeinwesen.

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