Ortsrat Schiedsmann Georg Lorscheider wiedergewählt

St. Ingbert · Bei der jüngsten Ortsratssitzung wurde der amtierende St. Ingberter Schlichter in seinem Amt bestätigt.

 Ortsvorsteher Ulli Meyer gratuliert dem neuen und alten Schiedsmann Georg Lorscheider (links) zu dessen Wiederwahl.

Ortsvorsteher Ulli Meyer gratuliert dem neuen und alten Schiedsmann Georg Lorscheider (links) zu dessen Wiederwahl.

Foto: Cornelia Jung

Nicht immer müssen  handfeste Meinungsverschiedenheiten und unerfreuliche Streitigkeiten vor einem Richter landen. Viele Dinge, gerade was das nachbarschaftliche Miteinander angeht.,  können in den Schiedsbezirken kostengünstig und nachhaltig entschieden werden. Deshalb kommt den Schiedspersonen der Ortsteile eine große Bedeutung zu, denn sie entlasten Gerichte und führen die Lösung im ruhigen Gespräch zum großen Teil durch Mitwirken der Klienten herbei. Georg Lorscheider war bisher der Schiedsmann für den Schiedsbezirk St. Ingbert-Mitte. Seine Amtszeit endet am 22. Mai dieses Jahres, weshalb im Ortsrat  selbstredend eine Neuwahl erfolgen musste. Lorscheider stellte sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung und wurde in geheimer Wahl einstimmig in seinem Amt bestätigt. Somit bekleidet er auch in den kommenden fünf Jahren das Schiedsamt. Das Argument der Verwaltung, die seine erneute Kandidatur vorgeschlagen hatte, waren die langjährigen Erfahrungen des bisherigen Amtsträgers Lorscheid.

In der jüngsten Ortsratssitzung wurde der Schiedsmann aufgefordert, Auskunft über seine bisherige Tätigkeit zu geben und Resümee der vergangenen Amtszeit zu ziehen. Er berichtete Grundsätzliches wie die Tatsache, dass das Amt eine „ehrenamtliche und freiwillige Angelegenheit“ sei. Man habe bei den Terminen mit den Ratsuchenden die Gelegenheit, sich in lockerem Rahmen über das bestehende Problem auszutauschen. Er behandele vor allem Fälle von Beleidigungen und Streitigkeiten unter Nachbarn. „Wenn wir zusammen sitzen, wird in Ruhe zusammengefasst, worum es eigentlich geht“, so Lorscheider, „es ist fast wie am Gericht.“ Rechtsanwälte dürften als Beistand dabei sein, hätten allerdings kein Rederecht. Einvernehmlich würde man nach einer Lösung suchen, die auch in 90 Prozent der Fälle gefunden werde. „Die meisten Fälle, die ich hatte, sind positiv ausgegangen“, so der St. Ingberter Schiedsmann, „das kann schon mal bis zu vier Stunden dauern.“ Er gebe den Weg nicht vor, den müssten die jeweiligen Personen schon selbst finden. „Ist ein Vergleich gefunden, ist er 30 Jahre gültig und nicht anfechtbar.“ Gebe es in dieser Zeit doch wieder ein Problem, ginge es mit dem Fall ans Amtsgericht. „Direkt vollstreckbarer Titel“, nenne man so etwas. Doch die meisten seiner Klienten hielten sich an die einmal getroffene Abmachung. Im Jahr behandele er 20 bis 30 Fälle, „aber es könnten noch mehr sein, denn viele wissen einfach nicht, dass es diese Möglichkeit gibt“. Pro Fall würden Vorschussgebühren in Höhe von 60 Euro anfallen. Der Ortsvorsteher gratulierte Georg Lorscheider zur Wiederwahl. „Es ist ein wichtiges Amt. Bei bestimmten unterschrittenen Schwellenwerten ist sogar ein Schiedsmann vorgeschrieben“, so Ulli Meyer, „das Schwierigste sind Nachbarschaftsstreitigkeiten. Großer Respekt vor dem Amt, da muss man gute Nerven haben.“

Das Sprechzimmer ist im St. Ingberter Rathaus, Raum 114. Sprechstunden finden nach vorheriger telefonischer Vereinbarung unter Tel. (06894) 13 258 statt.

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