Genuss im Doppelpack

St Ingbert · Am vergangenen Wochenende fanden wieder viele Besucher den Weg in die ehemalige Brauerei. Zum einen die Turmführungen und zum anderen die ausgestellten historischen Brauereifahrzeuge waren dabei die Höhepunkte.

 Thomas Teichfischer mit seinem Saxophon nahm die Besucher nach der Eröffnung mit auf eine musikalische Kunstreise durch den Turm der ehemaligen Becker-Brauerei. Foto: Cornelia Jung

Thomas Teichfischer mit seinem Saxophon nahm die Besucher nach der Eröffnung mit auf eine musikalische Kunstreise durch den Turm der ehemaligen Becker-Brauerei. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Das erste Wochenende der neunten Kunsttage am Beckerturm ist Geschichte , und was für eine. Künstler und Organisatoren waren mehr als zufrieden. Beliebt waren auch die Turmführungen, die sich geradezu anbieten, wenn der Turm randvoll mit Bildern, restaurierten Möbeln, Schmuck, Fotografien, Keramik, Specksteinarbeiten, Gedichten und auch Musik ist. Da kann man nach der Besichtigung der Industriekultur noch in die Kunst eintauchen. Genuss im Doppelpack. Kenner freuen sich schon im Voraus auf die zwei Wochenenden und kommen als Stammgäste jedes Jahr wieder. Es ist aber wie überall schwierig, ein breites Publikum anzusprechen und neue Interessenten anzulocken. Doch mit neuen Ideen und vielen zufriedenen Multiplikatoren, die im Bekanntenkreis erzählen, was sich in der ehemaligen Brauerei tut, gelingt es immer wieder, die Besucher zu begeistern, von denen allein am Samstag rund 500 kamen.

Am Sonntag waren die ausgestellten historischen Brauereifahrzeuge zum "Tag des offenen Denkmals" noch zusätzliche Zugpferde, die in den Innovationspark lockten.

Neben den Sudkesseln wurde die Veranstaltung, die man am kommenden Wochenende ebenfalls noch besuchen kann, eröffnet. Diesmal ohne Laudatio, die man sich geschenkt hatte, weil es einfach den Rahmen gesprengt hätte, auf alle Künstler einzugehen, wie Astrid Woll-Herrmann sagte. Es käme ohnehin mehr auf die Inhalte des Turms, also die Arbeiten der Teilnehmer, an. Und die waren überall zu sehen. In diesem Jahr hatte man Bilder sogar noch in ein anderes Gebäude auslagern müssen, um angesichts der wachsenden Ausstellerzahl allen Werken den ihnen nötigen Platz zukommen zu lassen.

Eine notwendige und richtige Entscheidung, in die Fläche zu gehen. Denn das Gebäude 6 mit den geöffneten Ateliers an der "Künstlerstraße" lag quasi auf dem Weg zu Sigrid Caspars Atelier, wo sie ihre Keramikarbeiten ausstellte. So sahen Kunstinteressierte nicht nur die Arbeiten, sondern auf ihrer Kunst-Entdecker-Tour auch gleichzeitig etwas vom Gebäudebestand der ehemaligen "Becker-Brauerei".

Oberbürgermeister Hans Wagner bezeichnete die "Kunst am Beckerturm " als Super-Sache, die im zehnten Jahr bereits zu einer Marke geworden ist. Der Geschäftsführer des Innovationsparks, Stefan Braun, erinnerte an die nicht mehr existente Brauerei: "Das ist traurig, dass es sie nicht mehr gibt. Übrig geblieben sind aber die Gebäude, allen voran der Turm." Es stimme ihn froh, wenn sich zwischen den zahlreichen Gewerbetreibenden, die sich auf dem Gelände angesiedelt haben, immer wieder Künstler fänden. "Die raumgreifende Kunst ist nicht mehr wegzudenken", so Braun, "durch die Schaffenskraft der Künstler strahlt der Beckerturm und zieht die Blicke der Stadt auf sich." Er sei lediglich derjenige gewesen, der die Türen zu den Räumen geöffnet hat, die die Turmkünstler aktiv füllen. Zum Gelingen der Ausstellung trug auch der Becker-Chor bei, der zwar nicht sang, aber das Künstlercafé "führte".

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