Feierstunde auf dem Friedhof Erinnerung an einen bedeutenden Historiker aus Hassel

Hassel · Heinz Spies wäre am 31. Juli 100 Jahre alt geworden. Ab dem 1. August 1963 leitete er die Ämter für Heimat- und Denkmalpflege in der Region.

 Dieter Wirth, der Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Hassel, stellt am Sonntag bei einer Feierstunde eine Blumenschale auf das Grab des früheren Historikers Heinz Spies.

Dieter Wirth, der Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Hassel, stellt am Sonntag bei einer Feierstunde eine Blumenschale auf das Grab des früheren Historikers Heinz Spies.

Foto: örg Martin

Der Heimat- und Verkehrsverein Hassel hat am Sonntagvormittag mit einer kleinen Gedenkveranstaltung auf dem Hasseler Friedhof an Heinz Spies erinnert. Der frühere Historiker wäre am 31. Juli 100 Jahre alt geworden. „Spies war Hasseler Bürger“, rief Dieter Wirth in Erinnerung. Der erste Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Hassel sprach die Verdienste des Bürgers, der in Neunkirchen zur Welt kam, an.

Seit 1957 war Heinz Spies in der Römerstraße, wie die Rheinstraße damals noch hieß, wohnhaft. Ab dem 1. August 1963 leitete der Historiker das Amt für Heimat- und Denkmalpflege des damaligen Landkreises St. Ingbert. Die gleiche Funktion übernahm er auch ab 1974, als aus den beiden früheren Landkreisen Homburg und St. Ingbert durch die Gebiets- und Verwaltungsreform der Saarpfalz-Kreis entstand. Spies war Autodidakt, rief Wirth in Erinnerung. „Er eignete sich umfassende, historische und archäologische Kenntnisse an“, gab der Chef des Heimat- und Verkehrsvereins zu bedenken. So leitete Heinz Spies die Ausgrabungen einer römischen Villa in Wittersheim und in Erfweiler-Ehlingen. Auch hatte der Hasseler eine umfangreiche Siegel- und Fotosammlung für den Saarpfalz-Kreis angelegt.

Ein Teil des privaten Nachlasses wurde damals dem Heimat- und Verkehrsverein Hassel durch die Witwe übergeben, damit auch spätere Generationen noch an seinem Wissen teilhaben können. Er findet sich heute in der Heimatstube des alten Rathauses. Auch der Entwurf des Hasseler Wappens von 1966 geht auf das Konto des Historikers. „Für Heinz Spies war sein Beruf auch gleichzeitig eine Berufung. Seine zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträge haben ihn landesweit bekannt gemacht und ihm hohe Anerkennung gebracht“, lobte Dieter Wirth.

Der Historiker starb recht früh, nämlich am 8. Juni 1983 im Alter von erst 60 Jahren. Er habe sein Versprechen, sich in seinem Ruhestand nur noch mit der Hasseler Dorfgeschichte zu beschäftigen, nicht mehr einlösen können, bedauerte Laudator Wirth. „Bis heute hat Hassel als einziger Stadtteil keine umfassende, gedruckte Dorfchronik“, bedauerte er. Was viele Bürger nicht wissen: Spies hat auch beim Teil 1 des Rohrbacher Heimatbuchs mitgewirkt. Darauf wies Rosemarie Wagner, die Vorsitzende der Rohrbacher Heimatfreunde, bei der Gedenkfeier hin. „Spies las mittelalterliche Urkunden genauso wie die Zeitung“, erinnerte sich der frühere Kreisdenkmalpfleger Bernhard Becker, der ebenfalls anwesend war. Dieter Wirth hatte im Rahmen der Gedenkfeier eine Blumenschale auf dem Grab von Heinz Spies platziert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort