Für ihre Söhne steckt sie zurück

St Ingbert · Nadine Adt ist alleinerziehend, auf Arbeitssuche und lebt derzeit mit ihren beiden Kindern von Hartz IV. Wie meistert sie das? Sie möchte vor allem, dass ihre beide Kinder etwas lernen und eine gute Zukunft haben.

 Nadine Adt mit ihren beiden Kindern Phillip und Lukas (von links) und Hund Comet. Foto: Yvonne Handschuher

Nadine Adt mit ihren beiden Kindern Phillip und Lukas (von links) und Hund Comet. Foto: Yvonne Handschuher

Foto: Yvonne Handschuher

Nach kurzem Klingeln öffnen Mutter Nadine Adt, die Söhne Lukas und Phillip die Tür zur 63 Quadratmeter großen Wohnung an einer St. Ingberter Hauptstraße. Jedes Kind hat sein eigenes Zimmer, die 27- jährige Mutter schläft im Wohnzimmer auf der Couch. An der Wand im Wohnzimmer hängen Gipsabdrücke von der Mutter mit Babybauch.

"Jedes Kind soll sein eigenes Zimmer haben, dafür stecke ich zurück. Hauptsache, die Kinder haben Platz." Nadine Adt ist alleinerziehend. Sie ist auf Arbeitssuche und sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: "Es ist nicht so einfach, mit zwei kleinen Jungs eine Arbeit zu finden, die zeitlich passt." Lukas (5) und Phillip (2) besuchen beide die Kita Luitpoldschule.

Eine abgeschlossene Berufsausbildung hat Nadine Adt nicht. Bevor sie zum ersten Mal schwanger wurde, hat sie eine Ausbildung zur Köchin gemacht, diese aber abgebrochen, da sie Neurodermitis hatte und die Krankheit durch den Kontakt mit Lebensmitteln immer schlimmer wurde. Konkret sucht die 27-Jährige einen Ausbildungsplatz oder eine Anstellung. Ihren Kindern vermittelt sie - Lukas wird nach den Sommerferien eingeschult -, dass Schule wichtig ist. Der fünfjährige Lukas hegt sogar schon eine frühe berufliche Vorliebe: er findet die Polizei interessant. Jetzt gilt es aber erst, die Schule zu meistern. Mutter Nadine spart derzeit für die Anschaffung eines Ranzens, den sie, gemeinsam mit den Paten, Lukas schenken möchte.

"Ich möchte meinen Kindern ein gutes Vorbild sein", betont sie. Der Opa, Nadines Vater, unterstützt die Tochter und die beiden Enkel, wo er nur kann - damit Nadine auch mal eine kleine Auszeit hat.

Sie lebt mit ihren Söhnen von Hartz IV, das sind 350 Euro im Monat. Dazu kommen pro Kind 245 Euro Unterhaltsvorschuss plus das Kindergeld für jedes Kind. Die Miete für die Wohnung bezahlt das Jobcenter. Das sind 520 Euro warm. Nadine Adt zahlt 115 Euro Strom. 40 Euro Eigenanteil fallen für das mittägliche Essen der Kinder in der Kindertagesstätte an, ebenso zehn Euro Frühstücksgeld, Windeln und Feuchttücher für den Kleinen sind extra zu zahlen. Das Jugendamt zahlt die Beiträge für die Kita. Die Schulbücher für Lukas muss Nadine Adt nicht aus eigener Tasche zahlen. "Wenn ich das müsste, würde ich es hinkriegen. Schließlich braucht mein Kind die Schulbücher . Meine Kinder sollen keinen schlechten Start haben." Die Trennung vom Vater der beiden Kinder, so erzählt Nadine Adt, sei schwer gewesen. "Das war meine große Liebe." Mittlerweile hat die 27-Jährige einen neuen Partner, der gut mit den Kindern zurechtkomme.

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