Platzmangel in Sporthallen Für die Rohrbacher Turner wird es eng

St. Ingbert · Wenn Sportvereine neue Trainingsräume suchen kann das schwierig sein, wie die Begehung einer Turnhalle zeigt.

 Der Leiter des LPH, Günter Dörr (3. v. l.) mit dem Ortsrat und Vereinsvorsitzenden.

Der Leiter des LPH, Günter Dörr (3. v. l.) mit dem Ortsrat und Vereinsvorsitzenden.

Foto: Cornelia Jung

Die Trainingszeiten für St. Ingberter Vereine werden immer knapper. Denn durch den maroden Zustand einiger Hallen müssen die bisher dort Trainierenden auf andere Räumlicheiten ausweichen. Ein großes Problem sehen auch die Rohrbacher Vereine, wenn die kreiseigene Halle an der Gemeinschaftsschule abgerissen und neu gebaut werden soll. Deshalb bemühen sich die Sportler, die betroffenen Ortsräte und die Stadt um zukunftsfähige Lösungen. Eine davon könnte die Turnhalle der ehemaligen Mühlwaldschule sein, die St. Ingberts Ortsvorsteher Ulli Meyer als Ersatzquartier ausgemacht hatte. „Wir haben geschaut, wo es ausreichende Trainingszeiten für Vereine gibt und ich bin froh, dass das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) signalisiert hat, dass die Stadt ihre Halle nutzen kann“, sagte Meyer.

Gemeinsam mit Vertretern vom TV 66 Rohrbach, dem Tischtennisverein TTG Rohrbach-St. Ingbert, der DJK Sportgemeinschaft und dem Ortsrat gab es deshalb am Donnerstag eine Begehung der Halle mit dem Leiter des LPH, das diese jetzt nutzt. Günter Dörr steht der „Mitbenutzung“ der Sporthalle durch St. Ingberts Vereine offen gegenüber, betonte aber auch, dass diese dort mit Einschränkungen rechnen müssten. So nutze das LPH den Raum als Multifunktionshalle, in der auch Veranstaltungen stattfinden könnten. Dafür habe man extra eine Audio- und Lichtanlage eingebaut. Außerdem würde die Kletterwand zu Ausbildungszwecken genutzt. Ballsportarten könnten dort wegen der Gefahr der Beschädigung der installierten Technik keinesfalls trainiert werden. „Vor allem ist hier das Zeitmanagement ganz wichtig“, betonte Dörr gegenüber den Vereinsvertretern. Denn einige der LPH-eigenen Veranstaltungen müssten beispielsweise am Tag vorher mit einer Bestuhlung vorbereitet werden. In dieser Zeit sei keine andere Nutzung möglich. Außerdem sei die Frage zu klären, wer die Reinigung und die Schließdienste bei Halle und Dusche verantworte, denn das könne der Hausmeister des LPH nicht leisten. Desweiteren seien vorhandene Geräte seit zehn Jahren nicht mehr vom TÜV abgenommen worden, da das LPH sie selbst nicht nutze. Es gebe aber eine Liste mit den Geräten, die die Unfallkasse prüfen könne. Lagermöglichkeiten für das Equipment gerade der Turnvereine gebe es kaum, da die Räume dafür bereits mit Sportgeräten des LPH belegt seien.

Für die DJK SG und den Tischtennisverein wäre die Halle unter Umständen eine Option, nicht jedoch für den TV Rohrbach. Selbst wenn man zusammenrücke, sei die Variante Mühlwaldturnhalle für den 400 Mann starken Verein zu klein. „Ich sehe jetzt schon, dass der Platz für unsere Geräte nicht reicht“, sagte der Vorsitzende des TV Rohrbach, Jörg Herrmann, fast schon verzweifelt, in die Runde, „ihr habt, glaube ich, keine Vorstellung vom Platzbedarf. Wir bräuchten Trainingszeiten montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 16 bis 21 Uhr. Wenn wir da keine Lösung finden, dann kann ich den Verein zumachen.“

Schon mehrfach hatte sein Verein bei Kreis, Stadt und im Ortsrat eine „elegante“ Rohrbacher Lösung ins Spiel gebracht, die auch zur Attraktivität des Ortsteils beitragen könne. Herrmanns Vorschlag: Die alte TG-Halle in Rohrbach abreißen und an ihrer Stelle eine neue Turnhalle bauen. Sei diese fertiggestellt, könne man in diese einziehen, die Turnhalle an der Gemeinschaftsschule verlassen und diese abreißen. „Besser eine neue Halle als zwei marode“, so sein Argument. Über diese Variante habe es viele, auch positive Gespräche mit den Verantwortlichen gegeben und im November sei an diese ein entsprechender Brief gegangen. Bis heute habe es darauf keine Antwort gegeben. Für Meyer hörte sich das „überzeugend“ an, wie er sagte. Für ihn steht fest, dass es eine Lösung nur geben kann, wenn sich alle Vereine, aber auch die Stadt und der Kreis, an einen Tisch setzen und nach machbaren Lösungen suchen. „Da muss die Sportgemeinschaft solidarisch sein. Schließlich ist das eine Sondersituation“, so der Ortsvorsteher. Auch der Leiter des LPH plädierte dafür, denn um dem Institut und allen Vereinen gerecht zu werden, „müssen alle Zeitpläne auf den Tisch“. Irene Kaiser nahm neue Erkenntnisse aus dem Termin mit und die Überzeugng, dass die Vereine in alle Entscheidungen, ob Bau oder Umzug, mit eingebunden werden müsste. „Oft kommen von den Vereinen die besten Ideen, einfach, weil sie vor Ort sind und ihren Bedarf kennen“, so die Stellvertreterin des Ortsvorstehers.

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