das blau Norbert Usner macht im „blau“ Schluss

St. Ingbert · Nach 45 Jahren Tätigkeit geht der Bäderbetriebsleiter in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Dirk Burger.

 Die Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft, Volker Mertens-Busch und Axel Sorg, verabschiedeten Norbert Usner in den Ruhestand. Dieser gab den Staffelstab an seinen Nachfolger Dirk Burger (von links) weiter.

Die Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft, Volker Mertens-Busch und Axel Sorg, verabschiedeten Norbert Usner in den Ruhestand. Dieser gab den Staffelstab an seinen Nachfolger Dirk Burger (von links) weiter.

Foto: Cornelia Jung

Norbert Usner, der Bäderbetriebsleiter des „blau“, geht zum Monatsende nach 45 Jahren in St. Ingberts Bädern in den Ruhestand. Der gelernte technische Zeicher, der 1974 im Freibad als Rettungsschwimmer bei der Stadt anfing, ist der Mann, der hier bädertechnisch dafür sorgte, dass alles im Fluss blieb. Er war 1986 der erste Schwimmmeister der Stadt und begleitete bis heute viele Veränderungen, wie der Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft, Axel Sorg, bei der Verabschiedung Usners sagte. In seine Dienstzeit fallen alle wesentlichen Bauprojekte wie die Eröffnung des neuen Freibades im Jahr 2000, die Einweihung des Hallenbad-Neubaus fünf Jahre später und der Saunaanbau 2010.

Von der Planung bis zur Bauausführung sei Usner involviert und der verlängerte Arm von Stadtwerkechef Hubert Wagner gewesen. „Sogar zwei Arme“, warf dieser ein und unterstrich einmal mehr die Bedeutung Usners Arbeit für das „blau“. Usner war durch die Einstellung als Bäderbetriebsleiter der 2004 an den Start gegangenen Bäderbetriebsgesellschaft deren erster Mitarbeiter, der später auch Prokura bekam. Nicht nur Wasser und Technik waren sein Metier, sondern auch der Umgang mit den Badegästen und das Stemmen von Veranstaltungen wie Triathlon, Diskos oder auch der Special Olympics. „Du hast Veränderungen immer positiv begleitet und Probleme im Sinne des Badegastes und des Eigentümers gelöst“, bescheinigte ihm Sorg auch wirtschaftliches Denken. Eine positive Besucherentwicklung gehe ebenfalls mit seiner Arbeit einher. „Zwei Drittel deines Lebens hast du hier gewirkt und die Bäderlandschaft mit zu dem entwickelt, was wir hier haben. Mit diesem Pfund können wir wuchern. Wir können stolz auf dein Werk sein“, bilanzierte Oberbürgermeister Hans Wagner am Ende von Usners Berufsleben. Mittlerweile etwas mehr als 30 Jahre sind es nun schon, dass Usner mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke zusammen arbeitet. „Die erste Aufgabe von Herrn Usner mir gegenüber war, mir zu sagen, was Bäderbetrieb eigentlich heißt“, so Hubert Wagner., „das Wissen um ph-Wert, Redoxpotential, Chlorierung und Lüftung – all das hat er mir beigebracht.“

Hubert Wagner bedankte sich für die jahrzehntelange vertrauensvolle Zusammenarbeit, in der Usner seine Fachkompetenz einbrachte, die er nun bereits seit November an seinen Nachfolger Dirk Burger weitergibt. Wie von allen Seiten zu hören war, sei mit Burger, der gelernter Energieelektroniker ist und zuvor Betriebsleiter im Saarbrücker Calypso-Bad war, ein würdiger Nachfolger gefunden worden. „Ich freu‘ mich jetzt auf den Ruhestand, weil ich weiß, dass das Bad in gute Hände kommt“, sagte der scheidende Bäderbetriebsleiter, „ich bin auch froh, Verantwortung abgeben zu können.“ In seiner „Amts“-Zeit war niemand ertrunken. Burger, der „Neue“, bringt ebenfalls eine Menge Erfahrung mit, war aber dankbar, im Bäderalltag einige Monate mit Usner „mitschwimmen“ zu können. Jedes Bad habe seine spezifischen Eigenheiten und Tücken, die es zu erkunden gelte. Burger ist schon in seiner neuen Aufgabe angekommen. „Mir gefällt es hier gut. Gegenüber dem Calypso ist man hier wesentlich näher dran am Puls. In St. Ingbert bin ich viel im Bad unterwegs. Ich will mittendrin sein und näher am Gast – das habe ich gewollt“, erklärt der Kirkeler, warum ihn St. Ingbert reizt. „Es macht Spaß und das Personal ist super – eine gute Mannschaft.“ Durch Usner habe er das Bad gut kennengelernt. „Er war ein guter Lehrmeister“, sagt er über seinen Vorgänger. „Man sieht, wenn eine Staffel gut funktioniert, dann gibt es einen flüssigen Ablauf. Mit der Übergabe des Stabes wird Geschwindigkeit aufgenommen und dann geht es flott weiter.

Genau das ist am 1. November passiert. Damit war die Grundlage geschaffen, dass es hier nahtlos weitergeht“, sagte der Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft Sorg und überreichte Burger als Erinnerung an die „Staffelstabübergabe“ einen eigens für ihn gravierten blauen Staffelstab. Auch auf Burger wird mit dem geplanten Lehrschwimmbecken Bautätigkeit zukommen. Doch die wird er meistern, denn laut Sorg „haben wir schon in den ersten drei Monaten gemerkt, dass es mit ihm funktioniert“.

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