Früher verdiente der Bauer mehr am Weizen

Hassel · Vielfältige Informationen zur Landwirtschaft erhielten Teilnehmer der Höfetour der Volkshochschule Hassel. Stark gesunken sind mittlerweile die Preise für Getreide: So erfuhren die Tour-Teilnehmer, dass für den Weizen etwa früher schon mal mehr gezahlt wurde.

 Die VHS-Gruppe auf ihrer Höfe-Tour in der Nähe der alten Schäferei, dem vermutlich ältesten Gebäude von Hassel. Foto: Christa Strobel

Die VHS-Gruppe auf ihrer Höfe-Tour in der Nähe der alten Schäferei, dem vermutlich ältesten Gebäude von Hassel. Foto: Christa Strobel

Foto: Christa Strobel

Im Rahmen der Höfetour der VHS Hassel führte Natur- und Landschaftsführer Alois Ohsiek über drei Höfe, die alle auf Hasseler Bann liegen. Vorbei am Hainbuchenbrunnen, der früher als Viehtränke diente, war der Demeterhof auf dem Hochscheid die erste Station, wo Alois Ohsiek die biologisch-dynamische Bewirtschaftung nach Rudolf Steiner erklärte. Gemüseanbau steht hier im Vordergrund. Kühe, Schweine, Hühner und Bienenvölker sind ebenfalls auf dem Hof beheimatet. Der Bauer verkauft seine Produkte unter anderem auf regionalen Wochenmärkten.

Die nächste Station war die alte Schäferei, das vermutlich älteste Gebäude von Hassel , erbaut von der Familie Villeroy, als Rittershof I und II noch zusammengehörten. Heute dient sie als Unterstellmöglichkeit von landwirtschaftlichen Maschinen. Freundlich empfangen wurde die Gruppe auch von Franz-Josef Eberl vom Rittershof II, den er mit seinem Vater und einem Lehrling bewirtschaftet. Trotz der anstehenden Frühjahrsarbeit nahm er sich die Zeit, nicht nur seinen Hof zu zeigen, sondern auch die zahlreichen Fragen zum Arbeitsalltag zu beantworten. Er baut für die Fütterung seiner Tiere Raps, Erbsen und Gerste an und erzeugt größtenteils das Futter für seine Schweinezucht selbst. Daneben versorgt er noch Rinder, da man von der Schweinezucht allein nicht leben könne.

Preise gesunken

Die Preise für Getreide seien stark gesunken, erzählte Eberl. Sein Vater habe vor vielen Jahren mehr Geld für Weizen bekommen als er heute. Man müsse schon sehr motiviert sein, wenn man dennoch die schwere landwirtschaftliche Arbeit auf sich nimmt, denn reich werden könne man davon nicht. Dass Eberl dies mit Überzeugung tut, merkt man seinem unermüdlichen Engagement an. Allerdings findet er es schade, dass sich so wenig regionale Abnehmer für die Produkte interessieren, wo doch gerade die regionale Vermarktung in der Biosphäre Bliesgau großgeschrieben werden sollte.

Als letzter Programmpunkt wurde der Rittershof I angesteuert, wo Alois Ohsiek dessen Geschichte erläuterte. Heute dient der Hof als Wohnsitz der Familie Schwamm, historische Hinweise auf den früheren Besitzer Felix Villeroy findet man noch auf einer Steintafel. Früher wurden hier Bullen gezüchtet, heute sind auf dem Hof Reitpferde beheimatet. Der Abschluss wurde an der Fischerhütte am Griesweiher in gemütlicher Runde gemacht, wo der Dozent berichtete, dass dort früher eine Mühle mit Sägewerk gestanden habe.

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