Freie Wähler: "OB veruntreut Steuergelder"

St. Ingbert · Die Freien Wähler St. Ingbert (FW) bemängeln nach eigenen Angaben schon seit mehreren Jahren das hohe Defizit aus der Herausgabe der Rathaus-Postille "Rundschau".

St. Ingbert. Die Freien Wähler St. Ingbert (FW) bemängeln nach eigenen Angaben schon seit mehreren Jahren das hohe Defizit aus der Herausgabe der Rathaus-Postille "Rundschau". So wurde neben redaktionellen Mängeln und einseitiger Berichterstattung zu Gunsten von Oberbürgermeister Georg Jung seitens der FW-Fraktion bei den Haushaltsberatungen der vergangenen Jahren immer wieder eine Reduzierung des Defizits um einen fünfstelligen Betrag gefordert. Von OB Jung und Stadt-Pressesprecher Wilfried Trapp hätten sie sich dafür immer wieder boshafte Kommentare und Beschimpfungen anhören müssen, heißt es in einer Pressemitteilung der FW.Umso bitterer stoße den FW-Stadtratsmitgliedern die nun bekannt gewordenen monatlichen Extra-Zahlungen der Verlagsdruckerei an Stadt-Pressesprecher Trapp auf, die offenbar einen jährlich fünfstelligen Betrag erreicht haben. Fraktionschef Uwe Reyinger spricht deshalb von einer "Schweinerei" und fordert Jung und Trapp zu Schadensersatz auf: "Der Herr Oberbürgermeister und Herr Trapp sollen die Defizite der Rundschau aus eigener Tasche zahlen", meint Reyinger und fordert gleichzeitig die Einleitung strafrechtlicher Schritte gegen die beiden. Denn bei den Freien Wählern bestehe Einigkeit, dass hier der Straftatbestand der Untreue erfüllt ist. Schließlich sei der Stadtrat bei der Entscheidung über Trapps Einstellung nicht über dessen Zusatz-Salär informiert gewesen. Bis heute sei dem städtischen Haushalt so durch das Extra-Geld für Trapp ein Schaden von mehr als 50 000 Euro entstanden.

Reyingers Fraktionskollege Reinhard Ottlik spricht deshalb auch von "Geschenken des Oberbürgermeisters an seinen immer loyalen Pressesprecher Trapp", die der Steuerzahler bezahlt habe. Außerdem befürchtet Ottlik, dass diese "dubiose Angelegenheit" kein Einzelfall aus der Amtszeit von Georg Jung sei. Denn es sei eine inzwischen bekannte Jung-Manier, Zahlungen verschachtelt und versteckt am Stadtrat vorbeizuleiten. red

Foto: Freie Wähler

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