Freibad meldet Besucherrückgang Freibad verzeichnet dieses Jahr erneut einen Besucherrückgang

St. Ingbert · Ein Blick aus dem Fenster zeigt, der Sommer ist vorbei. Auch das Freibad hat seine Pforten geschlossen. Norbert Usner, Betriebsleiter des St. Ingberter „blau“, zieht Bilanz der Freibadsaison. Diese sieht allerdings nicht vielversprechend aus.

 Viele Badegäste sind in St.Ingbert am Montag (28.6.2010) im städtischen Freibad Blau und genießen die Abkühlung im Wasser bei hochsommerlichen Außentemperaturen.  Foto: Becker&Bredel

Viele Badegäste sind in St.Ingbert am Montag (28.6.2010) im städtischen Freibad Blau und genießen die Abkühlung im Wasser bei hochsommerlichen Außentemperaturen. Foto: Becker&Bredel

Foto: BeckerBredel

2017 sei die zweitschlechtestes Saison gewesen, 45 146 Gäste besuchten in den Sommermonaten das Freibad. Vergangenes Jahr waren es hingegen noch 50 000. Lediglich 2014 nutzten noch weniger Gäste die Außenanlage des „blau“, um sich abzukühlen. „Wir wollen uns natürlich nicht am schlechtesten, sondern am besten Ergebnis messen. Das wird allerdings schwierig“, so Usner. Trotz des schönen Wetters und der heißen Temperaturen, nutzen immer mehr Gäste auch im Sommer das Hallenbad. „Die Temperaturen sprechen eigentlich für sich, aber wegen der Hitze gehen vor allem ältere Gäste und Familien mit Kleinstkindern lieber ins Hallenbad“. Dort herrsche eine gleichbleibende Temperatur und die UV-Strahlung ist deutlich geringer. Viele reagieren laut Usner auch auf ungenaue Wetterberichte, die „wahrscheinlich, eventuell, vielleicht aber auch nicht“ schlechtes Wetter für die kommenden Tage vorhersagen und die Gäste verunsichern. „Das ist natürlich nicht gerade förderlich.“ Das St. Ingberter Freibad ist indes nicht das einzige, dass einen Besucherrückgang zu verzeichnen hat. Viele seiner saarländischen Kollegen berichten über ähnliche Tendenzen, obwohl „in anderen Bundesländern Rekorde erzielt werden“. Im August besuchten nur 7000 Gäste das Freibad. Die maximale Besucherzahl lag an einem Tag, an dem über 30 Grad herrschten, bei gerade einmal 1273. „Das ist eine Schande“, so Usner. Des Weiteren mutmaßt er, dass viele Bürger sich privat einen Pool oder ein Planschbecken gekauft hätten. Diese können relativ günstig im Super- oder Baumarkt erstanden werden und bedeuten auch weniger Zeitaufwand für Familien. „Das zeigt eigentlich, dass man nicht gerade in Freibäder investieren sollte. Dennoch tun wir etwas, da uns Familien und Kinder und dass sie Spaß haben wichtig sind“, betont Usner. Diese Investition, die Usner anspricht, ist die Erneuerung des Kleinskinderbereich. Die Aufträge seien erteilt, geplanter Baubeginn ist Oktober. Die Arbeiten werden bis zur nächsten Saison abgeschlossen sein. Der Kinderbereich sei marode, die Fliesen weisen Frostschäden auf. Der Bereich wird nun verlagert und neu gebaut, „ohne Fliesen oder Beton, sondern mit Edestahl“, entsprechend der anderen Becken. Die alte Fläche werde als Ersatz zum neuen Becken zu einer Liegewiese zurückgebaut. Der Besucherrückgang sei „anscheinend eine Tendenz, wir hoffen aber nicht. Vielleicht schafft die neue Kinderlandschaft einen neuen Anreiz“ und ziehe dadurch in der nächsten Saison nochmal mehr Besucher ins Freibad.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort