Frauen-Fußball bei der DJK St. Ingbert Eine „Rückkehr“-Kampagne soll’s richten

St Ingbert · Die DJK St. Ingbert ruft zur Teilnahme an einer Petition von Deutschem und Saarländischem Fußball-Verband auf, dass schnellstmöglich wieder Training und Spiele unter freiem Himmel möglich werden. Derweil gibt es im Verein personelle Veränderungen.

 Die Aktiven der DJK St. Ingbert und ihre Abteilungsleiterin Brigitte Maul (hinten rechts) hoffen auf einen baldigen Re-Start.

Die Aktiven der DJK St. Ingbert und ihre Abteilungsleiterin Brigitte Maul (hinten rechts) hoffen auf einen baldigen Re-Start.

Foto: Stefan Holzhauser

Mittlerweile werden überall die Zeichen der Zeit erkannt. Die anhaltende Corona-Pandemie mit teilweise weggefallenen Trainingszeiten zwingt viele Amateursportler Sportarten übergreifend sprichwörtlich in die Knie. Die Bewegungsarmut führt teilweise zu Gelenkschmerzen und Übergewicht.

Auch die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie seiner Regional- und Landesverbände fordern nun offensiv eine Rückkehr auf den Platz. Es wurde eine bundesweite Petition und Kampagne für den Amateur- und Breitensport gestartet. Der Slogan lautet: „Draußen muss drin sein“`. Gefordert wird die schnellstmögliche Wiederzulassung des organisierten Sportbetriebs unter freiem Himmel – zunächst im Training, und anschließend auch im Wettkampf. Nicht nur die mehr als sieben Millionen Mitglieder in ungefähr 24 500 Vereinen des DFB sind in den nächsten Wochen aufgerufen, die Petition unter www.dfb.de/petition samt ihrem Vorhaben zu unterstützen. Auch die Mitglieder, Vereine und Verbände anderer Sportarten sowie alle Sportbegeisterten in Deutschland können mit ihrer Teilnahme dem Amateur- und Breitensport eine gemeinsame Stimme geben.

 Die Aktiven der DJK St. Ingbert und ihre Abteilungsleiterin Brigitte Maul (hinten rechts) hoffen auf einen baldigen Re-Start.

Die Aktiven der DJK St. Ingbert und ihre Abteilungsleiterin Brigitte Maul (hinten rechts) hoffen auf einen baldigen Re-Start.

Foto: Stefan Holzhauser

„Wir wollen gemeinsam mit der Fußballfamilie in Deutschland ein Zeichen für den Sport setzen und rufen dazu auf, unsere Petition zu unterstützen. Wir wollen alle darauf hinwirken, dass schnellstmöglich wieder ein geordneter und regelmäßiger Trainings- und Spielbetrieb möglich wird. Gerade für unsere Kinder und Jugendlichen ist die Bewegung an der frischen Luft mehr als wichtig“, sagt der Präsident des Saarländischen Fußballverbandes, Heribert Ohlmann. Alleine im Fußball seien knapp 140 000 Mannschaften seit Oktober 2020 weitgehend zur Bewegungslosigkeit verurteilt. Dabei würden alle bisherigen Erkenntnisse in der Pandemie aufzeigen, dass auf dem Spielfeld nur ein äußerst geringes Ansteckungsrisiko besteht. „Obwohl seit Monaten immer mehr Experten aus Medizin und Wissenschaft – unter anderem aus Aerosolforschung, Epidemiologie und Sportwissenschaft – vor den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Gefahren warnen, die mit dem aktuellen Verbot des organisierten Sporttreibens einhergehen. Obwohl vor allem für Kinder und Jugendliche negative Langzeitfolgen befürchtet werden. Obwohl die im vergangenen Jahr angewendeten Hygienekonzepte gerade im Fußball gut funktioniert haben“, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Hoffentlich bewirkt diese Kampagne etwas. Die anhaltenden Einschränkungen in Sachen Trainingsbetrieb zehren mittlerweile an den Nerven der Spieler, Verantwortlichen und der Eltern der Jugendlichen“, sagt Brigitte Maul. Die 59-Jährige ist bei der DJK St. Ingbert die Abteilungsleiterin Frauen und Mädchen und stellt sich auch bereits seit fast drei Jahrzehnten als Trainerin zur Verfügung. „Es sind brutal schwere Zeiten. An Ostern hatten wir sämtlichen Spielern des Jugendbereichs ein Geschenk samt einem Schreiben überreicht. Es ging einfach darum, allen Beteiligten für ihr Durchhaltevermögen und die Vereinstreue zu danken. Wir hatten nur ganz wenige Austritte von Mitgliedern, was in dieser Zeit wirklich nicht alltäglich ist“, betont Maul. Trotz der Pandemie müsse die nächste Saison geplant werden. Im Bereich der B-Mädchen bestehe eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit dem Verein aus Riegelsberg. Man habe für die Verbandsliga gemeldet. Ansonsten agiere die DJK St. Ingbert im Mädchen- und Frauenfußball eigenständig.

Die C-Juniorinnen treten in der Landesliga an. Und im Aktivenbereich dürften sich nun die Verbandsliga-Fußballerinnen sogar über einen Unterbau in der Bezirksliga freuen. Mit der Meldung dieses Teams soll es sämtlichen Frauen ermöglicht werden, sonntags Einsatzzeiten zu erhalten. Schließlich würden nun auch viele jüngere Spielerinnen altersbedingt aus der eigenen Jugend zu den Aktiven wechseln. „Letztlich ist einfach die Hoffnung groß, wieder unter den gegebenen Umständen dauerhaft Mannschaftstraining anbieten zu können. Klar, man kann auch zeitweise über die modernen Medien den Kontakt zu Spielerinnen aufrecht erhalten, aber auf Dauer gesehen zählt natürlich nur das Treffen innerhalb der Vereinsfamilie. Und gerade viele jüngere Nachwuchskicker leiden zu Corona-Zeiten extrem unter dem Verlust von Sportangeboten“, weiß die 59-Jährige.

Aktiven-Cheftrainer Stefan Kunkel wird künftig von einem Co-Trainer mit Lizenz, Vincenzo Carrera Santo, unterstützt. Und als Betreuer ist Daniel Haag dazugekommen.

 Beim Hallenmasters 2020 unterstützen viele Vereinsmitglieder und auch Brigitte Maul (links) das Team.

Beim Hallenmasters 2020 unterstützen viele Vereinsmitglieder und auch Brigitte Maul (links) das Team.

Foto: Stefan Holzhauser
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort