Folgen der gesperrten A 6 mindern

St Ingbert · Die Stadt St. Ingbert hat nach eigener Einschätzung nicht viele Möglichkeiten, die Folgen der Autobahn-Sperrung zu beeinflussen. Wo möglich will sie aber gegensteuern: Mit dem Verschieben von innerstädtischen Baustellen, mehr Park-and-Ride-Flächen und innerhalb der Brücken-Task-Force.

 Diese Sperrung ist eine Herausforderung für dem Verkehr in Stadt und Land: An der Autobahnabfahrt St. Ingbert-West beginnen die Umleitungen in Fahrtrichtung Saarbrücken: nach links Richtung Staffel, nach rechts Richtung Rentrisch und Dudweiler. Foto: Cornelia Jung

Diese Sperrung ist eine Herausforderung für dem Verkehr in Stadt und Land: An der Autobahnabfahrt St. Ingbert-West beginnen die Umleitungen in Fahrtrichtung Saarbrücken: nach links Richtung Staffel, nach rechts Richtung Rentrisch und Dudweiler. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Oberbürgermeister Hans Wagner macht im St. Ingberter Rathaus die Verkehrsprobleme erneut zur Chefsache. Wagner: "Der Wegfall der Autobahn ist für St. Ingbert mit katastrophalen Auswirkungen verbunden. Es gilt nun, den Verkehr in den Durchgangsstraßen, wo er derzeit noch ungehindert fließt, auch künftig zu ermöglichen."

Das bedeute konkret, dass Baumaßnahmen, Sanierungen und Umbauten an verkehrswichtigen Durchgangsstraßen zurückgestellt werden müssten. Die Bürger seien mit den Auswirkungen von Baustellen genug gefordert, die Stadt sollte in ihrem Einflussbereich versuchen, die Situation optimal zu gestalten.

Dazu gehörten laut OB aber noch weitere Maßnahmen. St. Ingbert spiele seit Jahrzehnten eine wesentliche Rolle als Wohnstadt für Menschen, die in Saarbrücken arbeiten. "Die fahren oft mit dem Auto in die Stadt, stehen jetzt nicht selten eine Stunde am Tag im Stau. Wir müssen es attraktiv machen, die Bahn mit ihrem attraktiv getakteten Angebot zu nutzen." Deshalb wolle die Stadt, wo immer es zu machen ist, Park-and-Ride-Parkplätze schaffen. Damit man sein Auto in Bahnhofsnähe abstellen könne und mit dem Zug den Stau umfahre. Wagner hat die Fachabteilungen im Rathaus angewiesen, in Rohrbach, St. Ingbert-Mitte und Rentrisch nach Flächen zu suchen, die als Parkplätze für Pendler genutzt werden können. Auch die Planung von großen Baumaßnahmen will Wagner insoweit beeinflussen, als derzeit große Baustellen von Durchgangsstraßen fern gehalten werden sollen.

Das werde nicht immer möglich sein, sollte aber angesichts der besonderen Probleme nach der Sperrung der Autobahn die absolute Ausnahme sein. In diesem Zusammenhang appelliert Wagner auch an den Landesbetrieb für Straßenbau, Arbeiten auf Durchgangsstraßen, die teilweise schon für das laufende Jahr eingeplant sind, auf später zu verschieben. "Selbst wenn dafür Gelder im Zusammenhang mit der Rückstufung von Bundesstraßen zur Verfügung stehen, sollte man die Auswirkungen von Baustellen im Auge haben und wegen der besonderen Situation auf eine Verlängerung der Förderprogramme drängen."

Wagner: "Die Sperrung der Autobahn ist ein Verkehrsproblem mit europäischen Dimensionen. Eine Zuständigkeit der Stadt St. Ingbert ist praktisch nicht gegeben. Aber dort, wo wir uns einmischen können, wo eigene Ressourcen zur Verfügung stehen und Zuständigkeiten vorliegen, werden wir uns mächtig ins Zeug legen, um die Mobilität unserer Bürger zu wahren." Darüber hinaus sei die Stadt St. Ingbert aktives Mitglied der sogenannten Brücken-Task-Force. "Wir müssen gemeinsam am Ball bleiben, um unseren Beitrag zu leisten, dass das Saarland sich wegen einer maroden Brücke nicht vollends ins Abseits kickt." Die Brücken-Task-Force habe Ministerin Anke Rehlinger ins Leben gerufen, um die Auswirkungen der Brückensperrung zu koordinieren und die Gegenmaßnahmen zu steuern. St. Ingbert will auch weiterhin mit Ideen und Anregungen in diesem Arbeitskreis mitarbeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort