Folgen der demografischen Entwicklung

St. Ingbert · Schlechte Nachrichten für St. Ingbert kamen Anfang der Woche aus dem Landratsamt in Homburg. Die Mittelstadt wird eine Gemeinschaftsschule verlieren. In etwas mehr als vier Jahren ist die Schmelzerwaldschule Geschichte.

Die Verantwortlichen des Saarpfalz-Kreises haben der Mandelbachtalschule in Ommersheim, die auch mit rückläufigen Schülerzahlen kämpft, den Vorzug gegeben. Es war eine durchaus nachvollziehbare politische Entscheidung, die vor allem sicherstellen will, dass Mandelbachtal nicht die einzige Gemeinde im Saarpfalz-Kreis wird, die keine weiterführende Schule anzubieten hat. Und sie ist eine schmerzhafte Konsequenz aus der demografischen Entwicklung.

Auch die in dieser Woche von der ein oder anderen Stelle geäußerte Kritik am St. Ingberter Stadtfest mag der älter werdenden Bevölkerung und der rückläufigen Gesamtzahl der Bürger geschuldet sein. Das Ingobertusfest schrumpft, immer weniger ortsansässige Vereine machen - sicher auch mangels jüngerer, tatkräftiger Helfer - mit. Vielleicht auch, weil Aufwand und (finanzielles) Ergebnis nicht mehr so erfreulich wie in den Jahren zuvor sind. Nicht wenige werden der demografischen Entwicklung hingegen auch Positives abgewinnen können. Immer mehr Senioren mischen inzwischen in der St. Ingberter Stadtpolitik mit. Der Seniorenbeirat entwickelt sich zu einer der treibenden Kräfte in St. Ingbert. Sein Einfluss auf die Themen und ihre Diskussion hat sogar dazu geführt, dass sich Diskutanten in sozialen Netzwerken darüber austauschen, welche Partei das rührige Gremium in welchem Umfang bereits "unterwandert" habe. Inwieweit das zutrifft, sei dahingestellt. Jedenfalls haben die Parteien und andere "Wählbare" längst erkannt, dass mit Senioren-Themen "geliket" und gepunktet werden kann. Die demografische Entwicklung macht das möglich.

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