Förster lassen keine Frage ohne Antwort

St Ingbert · Im Schatten des Riesenschwenkers im Schürer Forst war am verangangenen Sonntag richtig was los. Ob Spaziergänger, Jogger, Feinschmecker oder Musikliebhaber – rund um die Waldwirtschaft gab es vieles zu entdecken.

 Bei der Mobilen Waldbauernschule wurde den vielen interessierten Besuchern nicht nur der richtige Umgang mit einer modernen Motorsäge gezeigt, sondern auch vorgeführt, mit welchen Geräten Waldarbeit in den 1960er Jahren geleistet wurde. Foto: Cornelia Jung

Bei der Mobilen Waldbauernschule wurde den vielen interessierten Besuchern nicht nur der richtige Umgang mit einer modernen Motorsäge gezeigt, sondern auch vorgeführt, mit welchen Geräten Waldarbeit in den 1960er Jahren geleistet wurde. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Der zweite "Tag der Waldbewirtschaftung" brachte am Sonntag viele Interessen unter einen Hut. Spaziergänger, Walker, Jogger und Hundehalter lernten den Wald vor ihrer Haustür von einer anderen Seite kennen, sahen, wie in ihm gearbeitet wird, und Radio Salü steuerte das Musikprogramm bei.

Spitzenköchin Lea Linster begrüßte schon vor zehn Uhr diejenigen, die im Wald frühstückten. Von Radio-Küchenchef für die Live-Übertragung interviewt, beschrieb die Luxemburgerin den Hörern die Situation: "Das müsstet ihr sehen, das ist wie im Film. Überall brennen Feuer." Auf dem Riesenschwenker nahmen derweil Würstchen langsam Farbe an. "Ein tolles Ambiente", sagte Umweltminister und Schirmherr Reinhold Jost . "Sie können alles fragen, was sie schon immer wissen wollten", lud er ein, sich auf einem Rundweg über den Wald, seine Bewohner, die Pflanzen und dort eingesetzten Maschinen zu informieren.

Denn es gab nicht nur "Remmi Demmi" oder einen Eventzirkus im Forst, wie Oberbürgermeister Hans Wagner sagte, sondern rund 30 Stationen, an denen man den fachkundigen Forst- oder kommunalen Mitarbeitern Löcher in den Bauch fragen konnte. Es war für sie nicht nur eine angenehme Pflicht, an diesem Tag im Wald einen etwas anderen Dienst als sonst zu versehen, sondern vor allem eine Freude, Rede und Antwort zu stehen.

Joachim Stelzer, Geschäftsbereichsleiter Waldbewirtschaftung und Naturschutz, erzählte mit Begeisterung von der "intelligenten" Selbst-Verjüngung des Waldes als der "sanftesten Waldpflege, die man sich vorstellen kann". Männer und Kinder fuhren nebenan auf wörtlich auf den fernbedienten Raupenschlepper ab, während ein paar Meter weiter die Mitarbeiter der Mobilen Waldbauernschule Sicherheitsaspekte beim Umgang mit Maschinen erläuterten, damit man sich beim Holzmachen das "Kettensägenmassaker" erspart. Förster Michael Weber erklärte Henning Bost aus Urexeiler, was das Reviertaschenbuch, die "Bibel der Förster", beinhaltet. Ein Kollege hatte dem Garten- und Landschaftsbauer die Veranstaltung empfohlen. Kinder kamen ebenfalls auf ihre Kosten, kletterten angeseilt auf Bäume, ließen sich vom Hubsteiger in die Baumwipfel fahren, schauten bei den Rückepferden vorbei und tollten durch den Wald. Live-Blues-Musik im "Schatten des Schwenkers" und Stände mit regionalen Produkten rundeten diesen Tag ab, der rund 6000 Besucher hatte. Förster Bodo Marschall war als einer der Organisatoren am Ende des Tages glücklich. Das Wetter hielt, die Besucher waren interessiert und die Forstarbeiter hatten eine der seltenen Gelegenheiten, wie in einer großen Familie zusammenzukommen.

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