Förster brennen für XXL-Schwenker

St Ingbert · Ende November gibt es erstmals einen „Tag der Waldwirtschaft“ im Wald um Schüren. Dabei wird die Arbeit der Forstleute und Unternehmen im Wald vorgestellt. Außerdem gibt es einen Rekordversuch.

 Förster Bodo Marschall zeigt auf jene Stelle am „Sioux-Weiher“ im Schürer Wald, wo der Riesen-Schwenker bald entsteht. Foto: Jung

Förster Bodo Marschall zeigt auf jene Stelle am „Sioux-Weiher“ im Schürer Wald, wo der Riesen-Schwenker bald entsteht. Foto: Jung

Foto: Jung

. Am 30. November ist die Bevölkerung zum "Tag der Waldwirtschaft" in den Wald um Schüren eingeladen, um sich auf einem Waldparcours über alle Arbeiten rund um den Wald zu informieren. Es gibt Forstmaschinen bei der Arbeit zu sehen, einige davon können sogar per Fernbedienung gesteuert werden. Es stehen Forstmitarbeiter zur Verfügung, "denen man ein Loch in den Bauch fragen kann", wie Förster Bodo Marschall sagt. Auch Waldkünstler Raimund Maria Herzog ist mit von der Partie, aber Werbeträger und ein Höhepunkt des Tages wird wohl ein überdimensionaler Schwenker sein.

Mit seiner geplanten Höhe von knapp 14 Metern geht er übrigens auch ins Rennen um den Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Der Antrag dafür wird gerade in Dublin geprüft. Obwohl nichts so saarländisch ist wie das Schwenken, kam ein "Zugereister" auf die Idee. Förster Michael Weber stammt aus der Kölner Gegend und meinte, man müsste mal einen Gag im Wald machen. Der Schwenker-Plan stand im Raum. Er zündete, begeisterte die Kollegen vom Saarforst und steckte wie ein Lauffeuer auch andere Mitstreiter an, die nun wiederum ihrerseits für den Schwenker brennen. Und wann passte die Umsetzung des Einfalls besser, wenn nicht am "Tag der Waldwirtschaft"? Hätte Saarforst-Mitarbeiter Bodo Marschall geahnt, welche Folgen diese Initialzündung seines Kollegen hat, hätte er vielleicht die Hände davon gelassen. Denn gut gedacht ist noch nicht gut gemacht. Vieles muss wohl überlegt werden, bis der "Saar-Wald-Monster-Schwenker", so seine offizielle Bezeichnung, dann auch wirklich sicher im Wald am "Sioux-Weiher" steht, wo er übrigens auch bleiben soll. Spätere Vermietung an waldliebende Hobbygriller nicht ausgeschlossen.

Kontakte halfen

"Aus einer Schnapsidee ist eine große logistische Herausforderung geworden", so Marschall, der dank eines über Jahre gewonnenen Netzwerks Kontakte spielen ließ und nun viele Gehilfen hat, die diese Idee mittragen und Arbeitskraft und Technik kostenlos zur Verfügung stellen. Ohne diese Unterstützung würde es nicht funktionieren, wie Marschall betont. Der Platz muss verdichtet und hergerichtet und Aufnahmepunkte für die Basis der Douglasienstämme geschaffen werden, die später als Dreibein verbunden den Stahlrost von drei Metern Durchmesser und die Kette halten. Alles in allem eine Konstruktion von 5,5 Tonnen Gewicht, bei deren Errichtung natürlich auch ein Statiker mit ins Boot geholt wurde. Trotz aller Arbeiten rings um den Tag der Waldwirtschaft, an dem dem rekordverdächtigen Schwenker erstmals Feuer unterm Rost gemacht wird, ist Marschall begeistert ob der Leidenschaft, mit der sich alle Beteiligten beim Symbol der "saarländischen Identifikation" einbringen.

Wenn alles passt und der wahrscheinlich höchste Schwenker der Welt steht, wird Ende November mit Wildwürsten angeschwenkt.

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