Flechtenbärchen suchen Abkühlung in den Wohnhäusern

Herr Theobald, wie kommt es dazu, dass die Raupen in Häuser kriechen?Edgar Theobald: Die Raupen suchen nach kühlen Orten. Normalerweise verstecken sie sich tagsüber zum Beispiel unter Dachziegeln oder unter Fensterbänken. Weil es dort jetzt aber auch zu heiß ist, kommen sie in die Häuser hinein

Herr Theobald, wie kommt es dazu, dass die Raupen in Häuser kriechen?

Edgar Theobald: Die Raupen suchen nach kühlen Orten. Normalerweise verstecken sie sich tagsüber zum Beispiel unter Dachziegeln oder unter Fensterbänken. Weil es dort jetzt aber auch zu heiß ist, kommen sie in die Häuser hinein. Zudem waren die Bedingungen für das weißgraue Flechtenbärchen dieses Jahr besonders gut, da es nicht so heiß gewesen ist. Wäre es so geblieben, hätte man die Raupen wohl überhaupt nicht bemerkt.

Geht von den Tieren denn eine Gefahr aus?

Theobald: Nein, von den Raupen geht keine Gefahr aus. Sie lösen weder einen Juckreiz aus, noch gehen sie an Kleider oder Lebensmittel. Sie ernähren sich ausschließlich von Flechten und Moos, deshalb werden die meisten Raupen, die im Haus bleiben, bald sterben. Ich vermute, dass die Plage in wenigen Tagen vorüber ist, wenn es wieder kühler wird.

Was kann ich tun, damit die Raupen nicht mehr zu mir ins Haus kommen?

Theobald: Dagegen kann man wenig tun, außer die Fenster geschlossen zu halten, besonders nachts, wenn sie aktiv sind. Tiere, die in die Wohnung gelangt sind, sollten vorsichtig abgesammelt und in die Natur entlassen werden. Einige Meter vom Haus entfernt reichen dafür aus. Wenn die Tiere nicht zu viel Energie verbraucht haben, suchen sie auch von alleine den Weg nach draußen, wenn die Temperaturen wieder sinken.

 Die Raupen der Flechtenbärchen sind derzeit in vielen Häusern zu finden. Gefahr geht von ihnen keine aus. Foto: Sascha Schmidt

Die Raupen der Flechtenbärchen sind derzeit in vielen Häusern zu finden. Gefahr geht von ihnen keine aus. Foto: Sascha Schmidt

Weitere Informationen über Raupen und Insekten erteilt Schmetterlingszüchter Edgar Theobald aus Hülzweiler gerne unter Telefon (0 68 31) 5 86 25.

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