. Die Vorbereitungen hatte Michele Martino wie schon in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kleintierzuchtvereins Reinheim (KZV), Michael Jakobs, und weiteren Helfern erledigt. Die Holzscheite waren fachmännisch aufgeschichtet. Kurz nach dem Entzünden flackerte am Samstagabend das Johannisfeuer hell auf. Die Flammenzungen tauchten den alten Reinheimer Sportplatz in einen stimmungsvollen Feuerschein.

Zuvor hatte Gersheims Pfarrer Krystian Scheliga das Feuer gesegnet. Zahlreiche Besucher beteten mit ihm und verfolgten anschließend das spannende Schauspiel. Johannis- oder Würzfeuer stehen in einem Zusammenhang mit der Symbolik von Feuer und Sonne wie auch der Sonnenwende. Deshalb wird das Feuer selbst ebenso als Sonnenfeuer oder Sonnwendfeuer bezeichnet. Es ist ein seit dem zwölften Jahrhundert erstmals, seit dem 14. Jahrhundert dann häufig belegter Brauch. Er kennzeichnet den Beginn des astronomischen Sommers. Das Feuer soll nach alter Überlieferung Dämonen abwehren, die Krankheiten und Unwetter verursachen.

Zum Reinheimer Johannisfeuer gehört traditionell auch irische Live-Musik. Hexeschuss, eine sechsköpfige Band aus Saarbrücken und Mandelbachtal, spielte in der Besetzung Udo Beckmann (Akkordeon), Peter Schütz (Cajon und Bodhran), Stefan Warken (Tinwhistles, Harp und Gesang ), Ulrich Leibrock (Fiddle), Klaus Kihl (Gitarre und Gesang ) sowie Steffen Jung (Gitarre und Gesang ). Das Sextett schlug mit seinem Repertoire den Bogen von traditionellen irischen Fiddletunes über Folkstandards mit Mitsingcharakter von bekannten Interpreten.

Der Verein selbst feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Der Höhepunkt, die Jubiläumsfeier, findet am Sonntag, 14. September, statt. Es folgt das schon traditionelle Hasenessen am Sonntag, 28. September, das Primeurfest wurde in diesem Jahr auf Samstag, 22. November terminiert.