Flamme als Symbol des Leidens

St Ingbert · Eine Reise in die Nazi-Vergangenheit tut weh: Der Besuch des Konzentrationslagers Struthof im Elsass bewegte die Albert-Magnus-Realschüler sehr. Sie legten am Massengrab eine Schweigeminute ein.

 Das Nazi-Arbeitslager Struthof im Elsass war Ziel einer Exkursion der Albertus-Magnus-Realschule St. Ingbert. Foto: Franz-Josef Bleif

Das Nazi-Arbeitslager Struthof im Elsass war Ziel einer Exkursion der Albertus-Magnus-Realschule St. Ingbert. Foto: Franz-Josef Bleif

Foto: Franz-Josef Bleif

Schüler der Albertus-Magnus-Realschule haben zusammen mit ihren Klassenlehrern die europäische Gedenkstätte in Natzweiler-Struthof besucht. Struthof war von Mai 1941 bis September 1944 ein Arbeitslager des Nazi-Regimes. Schon auf dem Weg zu den Überresten des Konzentrationslagers waren die Schüler bedrückt, weil sie auf den von Häftlingen gebauten Straßen fuhren.

Allein der Bau dieser Straße forderte den Tod vieler Häftlinge durch Entkräftung. Die erste Station der Exkursion war die Kiesgrube, die damals als Haupthinrichtungsstätte diente. Danach wurden die Schüler zu dem Steinbruch begleitet, wo der rote Granit abgebaut wurde, der unter anderem zur Errichtung von Prachtbauten in Berlin genutzt werden sollte. Nur aus diesem Grund wurde das Arbeitslager errichtet. Die dritte Station, der "Kartoffelkeller", berührte die Schüler sehr, da sie durch Gänge liefen, die die "Nacht und Nebel-Gefangenen" erbaut hatten. Diesen Namen trugen sie, weil sie an geheimen Projekten der Lagerverwaltung arbeiteten und dann irgendwann verschwanden, ermordet wurden.

Menschenrechte aberkannt

Danach schritten die Schüler durch das Tor, hinter dem den Häftlingen ihre Identität und ihre Menschenrechte aberkannt wurden. Zutiefst entsetzt waren die Schüler über die Nazi-Ärzte des Lagers, die Experimente an den Gefangenen durchgeführt hatten, unter anderem in einem Haus, das allein mitten im Wald stand. Dieses Haus war 1942 zu einer Gaskammer umgebaut worden, wo Lagerinsassen durch pseudo-medizinischen Versuche den Tod fanden.

Sichtbares Symbol des Leidens ist heute eine große steinerne Flamme. Der Grund: Unter den Gefangenen gab es die zynische Aussage, dass ihr einziger Weg zur Freiheit als Rauch durch den Schornstein des Krematoriums führe. Der Abschluss der Führung war der Gang zu dem Massengrab, an dem die Schüler eine Gedenkminute einlegten.

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