Kinowerkstatt Filme laden ein zum Philosophieren

Homburg/St. Ingbert · Starke Frauenfiguren prägen das Programm der Kinowerkstatt: in „Paris kann warten“, „Top Girl“ und die „Die Braut trug schwarz“.

 Michael Mikkelsen spielt die Hauptrolle in dem Film „Kohlhaas“, der am kommenden Montag in der Kinowerkstatt zu sehen ist.

Michael Mikkelsen spielt die Hauptrolle in dem Film „Kohlhaas“, der am kommenden Montag in der Kinowerkstatt zu sehen ist.

Foto: Polyband

Die Kinowerkstatt in St. Ingbert, Pfarrgasse 49, zeigt weiter „Paris kann warten“, diesmal  am heutigen Freitag,  um 20 Uhr und am Sonntag, 13. August, um 18 Uhr. „Paris kann warten“ ist das Regiedebüt von Eleanor Coppola, Ehefrau von Francis Ford Coppola und Mutter von Sofia Coppola. Die Geschichte, die sie hier erzählt, hat sie selbst erlebt: 2009 begleitete sie ihren Mann nach Cannes und konnte dann wegen einer schweren Kopfgrippe den Flug nach Osteuropa nicht antreten. Die zweitägige Autofahrt nach Paris hat ihr nach eigenem Bekunden die Augen geöffnet für die Schönheit der französischen Landschaft, aber auch für die Genüsse am Wegesrand: leckere Speisen, guter Wein, interessante Architektur.

Einer der spannendsten deutschen Filme dieses Jahr ist „Tiger Girl“ von Jakob Lass, der mit großem Erfolg weiter in der Kinowerkstatt läuft, diesmal am Samstag, 12. August, nur um 20 Uhr. Es geht um Entgrenzung und Moral. Es spielen neben der Neuentdeckung Ella Rumpf als Tiger Girl und Maria Dragus als Vanilla, Enno Trebs, Lana Cooper und Robert Gwisdek. Die Filmmusik stammt von Golo Schultz.  Hanns-Georg Rodek (Zeitung „Die Welt“) hebt hervor, der Film berste geradezu „von dem Element, das dem deutschen Kino am meisten abgeht: von Energie“.

Zum Tod der Schauspielerin, Regisseurin und Sängerin Jeanne Moreau zeigt die Kinowerkstatt am kommenden Sonntag, 13. August, um 20 Uhr in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln „La Mariée etait en noir“, am Montag, 14. August, um 18 Uhr in der deutschen Fassung „Die Braut trug Schwarz“ von Francois Truffaut. Die faszinierenden Geschichte um Liebe, Rache, Schuld und Tod ist gleichzeitig eine Hommage an Alfred Hitchcock, der am 13. August Geburtstag hat.

Im Rahmen der Reihe „Philosophie im Kino“, gemeinsam mit dem Philosophiekurs der Volkshochschule St. Ingbert, zeigt die Kinowerkstatt am Montag, 14. August, um 20 Uhr „Michael Kohlhaas“ (Frankreich 2013) von Regisseur Arnaud des Pallières mit Mads Mikkelsen, Bruno Ganz, Paul Bartel, Mélusine Mayance und David Bennent. Es ist die stilisierte, wuchtige Adaption von Heinrich von Kleists Novelle um einen betrogenen Pferdehändler, der gegen die Herrschenden aufbegehrt.

Pferdehändler Kohlhaas führt mit seiner Familie auf dem eigenen Hof ein glückliches Leben. Da verlangt der Verwalter des neuen Barons eines Tages ohne rechtliche Grundlage einen Passierschein. Kohlhaas muss zwei Rappen als Pfand zurücklassen, die er später in miserablem Zustand zurücknehmen soll.

Gegen dieses Unrecht reicht der Mann erfolglos Klage ein. Als seine Frau dann noch nach Misshandlungen der Untergebenen des Lehnsherrn stirbt, begibt er sich mit seinen Getreuen auf einen Feldzug gegen die Herrschenden und hält das Land in Atem. Als ihm willkürlich sein Eigentum genommen wird, begehrt der Pferdehändler auf und zieht gegen die Besitzenden ins Feld. Stilisierte, wuchtige Adaption von Heinrich von Kleists Novelle mit Mads Mikkelsen in der Titelrolle.

 Der Film „Die Braut trägt schwarz“ diesmal in der französischen Originalfassung zu sehen.

Der Film „Die Braut trägt schwarz“ diesmal in der französischen Originalfassung zu sehen.

Foto: dpa

Siegfried Thiel, Leiter des Philosophie-Kurses, wird  auf philosophisch interessante Aspekte der Filme hinweisen.

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