Film nimmt sich historischer Figur „Joho“ an

St Ingbert · Regisseur Boris Penth wird dabei sein, wenn die St. Ingberter Volkshochschule am Freitag zu einem Filmabend mit anschließendem Gespräch ins Kulturhaus einlädt. Thema ist der erste Ministerpräsident des Saarlandes, Johannes Hoffmann.

 Johannes Hoffmann, im Volksmund „Joho“. Foto: Landesarchiv

Johannes Hoffmann, im Volksmund „Joho“. Foto: Landesarchiv

Foto: Landesarchiv

Zu einer Filmvorführung und Diskussion zum Thema "Europas Neubeginn - Johannes Hoffmann und das Saarland" lädt die VHS St. Ingbert am Freitag, 4. April, ab 18 Uhr im Kulturhaus, Annastraße 30, ein. Regisseur Boris Penth wird anwesend sein und gemeinsam mit Barbara Wackernagel-Jacobs (Produzentin carpe diem Film & TV Produktion) unter der Moderation von Markus Gestier, Politikwissenschaftler und Historiker, mit dem Publikum diskutieren. Antidemokratischer Landesverräter oder pragmatischer Visionär? Johannes Hoffmann, die vielleicht umstrittenste Figur der noch jungen saarländischen Geschichte, war von 1947 bis 1955 der erste Ministerpräsident des Saarlandes. Der Film nähert sich der Person Johannes Hoffmann, seinen Jahren als erster Ministerpräsident des Saarlandes und der Abstimmung 1955 in einer differenzierten Form. Er wirft einen unvoreingenommenen Blick auf diese Zeit, weder idealisierend noch tendenziös negativ. Die Ungereimtheiten seiner politischen Führung sollten nicht ausgeklammert werden, aber auch seine europäischen Ideen müssen betrachtet werden.

Diese Jahre, die die Bevölkerung des Saarlandes stark polarisiert haben, die Verletzungen und Anfeindungen bis in die Familien hineinbrachten, waren aber doch auch wegweisend für die Anfänge des politischen Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Gerade jetzt ist es wichtig, daran zu erinnern, dass der Beginn der deutsch-französischen Aussöhnung und der Bemühungen um ein politisches Europa auch hier im Saarland ihren Weg genommen haben. Denn das Scheitern der in den 50er Jahren angestrebten saarländischen Teil-Unabhängigkeit war dennoch der Beginn einer großen europäischen Entwicklung.

Im Gespräch unter anderem mit den Historikern Heinrich Küppers, Markus Gestier, Paul Burgard und mit Zeitzeugen wird die Politik Johannes Hoffmanns einerseits aus seiner Biografie erzählt, wir sehen aber auch einen zugleich visionären und pragmatischen Realpolitiker, der versuchte, das Beste aus der damaligen historischen Situation für die Saarländer herauszuholen. Der Eintritt ist frei.

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