Film als Grundlage für Diskussion

St Ingbert · Die Wirtschaftskrise ist das Thema eines Films, der am Sonntag, 13. September, in der St. Ingberter Kinowerkstatt zu sehen ist. Im Anschluss an die Vorführung findet eine Diskussionsrunde statt.

 Eine Szene aus dem Dokumentarfilm „Wer rettet wen? – Die Krise als Geschäftsmodell?“, der am Sonntag, 13. September, in der Kinowerkstatt gezeigt und diskutiert wird. Foto: Edition Salzgeber

Eine Szene aus dem Dokumentarfilm „Wer rettet wen? – Die Krise als Geschäftsmodell?“, der am Sonntag, 13. September, in der Kinowerkstatt gezeigt und diskutiert wird. Foto: Edition Salzgeber

Foto: Edition Salzgeber

. Am kommenden Sonntag, 13. September, zeigt das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland (NES) um 17 Uhr den Film "Wer rettet wen? - Die Krise als Geschäftsmodell?" als 45-Minuten-Version in der Kinowerkstatt St. Ingbert , Pfarrgasse 49, in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) St. Ingbert und Attac Saar. Anschließend moderiert Harald Kreutzer (NES) die Diskussionsrunde mit Rainer Tobae (DGB-Ortsverband St. Ingbert ) und Thomas Schulz (Attac Saar) über die Auswirkungen der Rettungshilfen auf Griechenland und welche Parallelen es zu den Ländern des Südens gibt.

Wer rettet eigentlich wen und warum? Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer bei einer Krise? Dieser Frage widmet sich das Hamburger Filmduo Leslie Franke und Herdolor Lorenz in seinem Film und versucht, die Hintergründe der Eurokrise und der Rettungsfonds aufzudecken und dabei die Auswirkungen auf die Bürger der verschuldeten Länder in den Blick zu nehmen. Denn die Eurokrise kostet die Länder so viel Geld, dass die Sozialleistungen drastisch gekürzt werden und es schließlich zum Abbau des europäischen Sozialmodells kommt. Das Recht auf Grundversorgung wird scheinbar abgelöst von einem Recht auf Zugang zu Krediten. Es entstehen Rettungsfonds zur Rettung von Banken und Staaten und was passiert mit der Bevölkerung?

Die Verschuldung von Staaten ist jedoch kein unbekanntes europäisches Phänomen, das zuvor noch nie da gewesen ist. Weltweit gab es schon viele Länder, die sich überschuldet haben und dadurch in jahrzehntelange Schuldenkrisen gerieten. Denn sowohl die dauerhafte Umschuldung von afrikanischen Ländern, als auch die Rettungsschirme, die von Steuergeldern bezahlt werden, wie es in Griechenland und Spanien der Fall ist, stellen keine Lösungen des Problems dar. Stattdessen verzögert sich die Problematik und die Länder bleiben in der Schuldenspirale gefangen.

Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen des Europäischen Jahres für Entwicklung, welches unter dem europaweiten Motto "Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft" steht. Die Europäischen Jahre werden seit 1983 von der EU ausgerufen und sollen europaweite Aktivitäten und Diskussionen zu den jeweiligen Themen anregen. Weil 2015 für die Weltgemeinschaft ein bedeutendes Jahr sein wird - es werden im September auf der UN-Generalversammlung neue, weltweit geltende Nachhaltigkeitsentwicklungsziele für die nächsten 15 Jahre verabschiedet - steht das Europäische Jahr 2015 unter dem Thema "Entwicklung".

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