Bilanz der Feuerwehr Drei Einsatztage sorgen für Rekordjahr

St. Ingbert · Die Freiwillige Feuerwehr St. Ingbert bilanziert das Jahr 2018 bei Hauptversammlung mit vielen Zahlen und Fakten.

 Löschbezirksführer Wolfram Zintel (vorn) ließ während der Jahreshauptversammlung des Löschbezirks Mitte das vergangene Jahr in Zahlen, Fakten und Bildern Revue passieren.

Löschbezirksführer Wolfram Zintel (vorn) ließ während der Jahreshauptversammlung des Löschbezirks Mitte das vergangene Jahr in Zahlen, Fakten und Bildern Revue passieren.

Foto: Cornelia Jung

 Einmal im Jahr wird bei Vereinen, Einrichtungen und Organisationen Bilanz gezogen. So auch bei der St. Ingberter Feuerwehr während ihrer Jahreshauptversammlung am vergangenen Samstag. Genau 944 Mal rückten die Kameraden und Kameradinnen aller St. Ingberter Löschbezirke 2018 aus. 535 Mal war allein der Löschbezirk (LB) St. Ingbert-Mitte involviert. „Wir hatten Glück, dass wir nach dem stressigen Jahr über Silvester und Neujahr keine Einsätze hatten“, begann Löschbezirksführer Wolfram Zintel seine Präsentation in Fakten und Bildern. Es seien nüchterne Zahlen, die er vortrage. Auch was die Personalstatistik betreffe. Derzeit gebe es 34 Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr, 77 Aktive und 32 bei der Altersabteilung – 143 insgesamt.

„Wir haben die stärkste Jugendfeuerwehr im Stadtgebiet. Ich bin froh, dass sie so gut läuft“, sagte der Löschbezirksführer. „Wir können alle neuen Kameraden aus der Jugendfeuerwehr schöpfen.“ Mit, statistisch gesehen, mehr als einem Einsatz pro Tag, sei das vergangene ein „Rekordjahr“ gewesen. „So haben sich viele Kameraden auch gefühlt.“ Diese Vielzahl an Einsätzen habe man bisher noch nicht gehabt. Unter anderem zwei Großbrände, 56 Mal Ausrücken wegen Fehlalarms von Brandmeldeanlagen und 20 Einsätze mit Tieren, worunter auch das Eindämmen der Eichenprozessionsspinner-Populationen gehört haben dürfte, hielten die Wehr auf Trab.

Mit 387 technischen Hilfeleistungen, so der Unterstützung von Rettungsdiensten, ist diese Sparte diejenige, bei der die Wehr immer mehr hinzugerufen wird. Drei Tage, die den Kameraden wegen ihrer Intensität im Gedächtnis bleiben werden, wurden besonders hervorgehoben. Denn am 1. Juni, 9. August und dem 24. September waren sie wegen vieler Unwetterereignisse im Dauereinsatz. „234 Einsätze des Jahres wurden nur in dieser kurzen Zeit abgearbeitet. Wenn man die von der Gesamtzahl des Jahres abzieht, hätten wir sogar noch weniger Einsätze als 2017 gehabt“, rechnet Zintel vor. Beindruckende Zahlen gab es auch hinsichtlich des Zeitaufwandes. Mit Einsatzstunden, Einsatzbereitschaft, Übungsdienst und Brandsicherheitswachdienst komme der LB auf 11 176 Stunden, die sich bei Zugrundelegung einer 37,6 Stunden-Woche auf 6,7 Arbeitsjahre summieren.

„Würden wir unsere Leistungen abrechnen, kämen wir auf einen Arbeitslohn von 205 200 Euro.“ Lohnersatzforderungen von Arbeitgebern der Feuerwehrleute hingegen habe es nur in Höhe von rund 3300 Euro gegeben. Deshalb ging der Dank des Löschbezirksführers auch an die Chefs der Kameraden. Danke sagte Zintel aber auch dem THW für die gelebte Zusammenarbeit der „zwei blauen Fraktionen“, bei denen mittlerweile viele Einsätze Hand in Hand gingen.

Nachdem das Feuerwehrgerätehaus Mitte das erste St. Ingberts ist, das flächendeckend mit Brandmeldeanlagen ausgestattet wurde, hatten die Kameraden aber auch Wünsche für das laufende Jahr. So sei die Parkplatzsituation auf dem Freigelände unbefriedigend. Die Wehr forderte so viele Stellplätze, unter anderem auf den heutigen vier Abstellplätzen der Busse, wie die im Feuerwehrhaus eingestellten Fahrzeuge Sitzplätze haben. Schon beim Bau des Hauses seien die Parkplätze vorgesehen gewesen. Außerdem gebe es einigen Sanierungsbedarf, so beispielsweise beim Hallenboden, dem Damen-WC und der Stiefelwaschanlage.

Der Jugendbeauftragte Jonas Jung berichtete über die Jugendfeuerwehr, in die jeder Ausbilder rund 250 Stunden investiere. Als Zeichen ihrer Übernahme zu den Aktiven bekamen bei der Versammlung vier ehemalige Mitglieder der Jugendfeuerwehr an diesem Abend auch ihren „Piepser“ überreicht. Andere Kameraden wurden später befördert oder geehrt. Nikolaus Lang von der Alterswehr berichtete über deren Präsenz bei Festen und Veranstaltungen. Im April packen alle dabei an, den Weg zum Marienrelief auf dem Schafkopf wieder instand zu setzen. Außerdem wolle die Feuerwehr am Tag der offenen Tür ein neues Konzept versuchen. Er solle nur noch an einem Tag, dem Muttertag, stattfinden und für Kinder wieder attraktiver werden. „Nur gemeinsam sind wir stark“, sagte Lang zum Abschluss, „und nur im Team kann man all diese Leistungen vollbringen.“ Und die Kameraden buchstabieren Team so: Teil einer außergewöhnlichen Mannschaft.

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