Feuerwehr Erfolgreicher Aktionstag der Jugendwehr

St. Ingbert · An vier Stationen konnten sich die zahlreichen Besucher im Rettungswesen ausprobieren.

  Das Zielspritzen mit dem Feuerwehrschlauch ist immer eine große Gaudi.

Das Zielspritzen mit dem Feuerwehrschlauch ist immer eine große Gaudi.

Foto: Stefan Bohlander

Die Flammen züngeln zuckend in die Höhe und die Hitze breitet sich aus. Doch schon ist Fabian Kremp zur Stelle und hält den Feuerlöscher im Anschlag. Hilfe, wie er diesen richtig hält und wo er drücken muss, um das Feuer im Zaum zu halten und zu löschen, bekommt er von Julien Adam. Er ist Mitglied des Löschbezirks St. Ingbert-Mitte. Fabian ist Besucher des Aktionstages, den die Jugendabteilung am Samstag veranstaltete - und diese Premiere kann als Erfolg gelten, wie die Brüder Florian und Jonas Jung freudig erklären. Florian Jung, 32-jähriger Pressesprecher des Löschbezirks, drückte es mit Understatement so aus: „Es war schon ein Erfolg.“ Jonas Jung, 21 Jahre alt und Jugendbeauftragter, gibt ihm Recht: „Der Aktionstag wurde gut angenommen.“

Rund 120 Besucher hatten sich über den halben Tag verteilt an der Feuerwache eingefunden, für ihre Fragen standen rund 50 Helfer bereit. Vor allem als Werbung um Drei- bis Achtjährige war der Aktionstag zu sehen, wie die Brüder Jung erklären. An vier Stationen konnten die Kinder in die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren reinschnuppern. Neben der bereits beschriebenen Tätigkeit am Feuerlöscher konnte man sich beispielsweise am Ausrollen eines Feuerwehrschlauches probieren. Mit einem Spreizer galt es, Wasser aus einem Behälter in Trinkbecher einzufüllen. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn das hydraulisch betriebene Gerät, das beispielsweise zum Aufschneiden von Autotüren eingesetzt wird, wiegt rund 20 Kilo. Schlussendlich gab es noch das Zielspritzen mittels Schlauch. „Das ist immer ein Höhepunkt, besonders bei diesem Wetter“, so Florian Jung schmunzelnd.

Die Jugendwehr des Löschbezirks bestehe derzeit aus 34 Jungs und drei Mädchen im Alter von acht bis sechzehn Jahren, erläuterte Jonas Jung. Die Gruppenstunden finden im Wechsel freitags ab 18 Uhr und samstags um 15 Uhr statt. Doch ganz klar habe man in anderen Vereinen, etwa Fußballern, eine starke Konkurrenz. Denn bis die Kinder mit acht Jahren in die Jugendabteilung eintreten dürfen, seien bereits viele in andere Vereinsleben integriert. Ideen wie die, die Wehr bereits für Kinder ab sechs Jahren zu öffnen, seien schwer umzusetzen, da das nochmal eine ganz andere Altersgruppe sei und man schon pädagogische Vorbildung bräuchte. Nichtsdestotrotz gebe man sich Mühe, investiere sehr viel Zeit darin, Nachwuchs auf die Wehr aufmerksam zu machen.

Es gebe den „Tag der Gören und Lausbuben“, der in diesem Jahr am Samstag, 14. September, stattfindet. Man fahre von Zeit zu Zeit öffentlichkeitswirksam in den Stadtpark. Zudem setze man sich auch sehr für Inklusion ein, habe zwei autistische Kinder und eines mit geistiger Beeinträchtigung in den Reihen. Eines sollte auch nicht verschwiegen werden: Es ist ein anspruchsvolles Ehrenamt. Beispielsweise haben die beiden Jungs in der Nacht auf Donnerstag kaum geschlafen, da sie noch zu einem Einsatz gerufen wurden. Hinzu kam die Vorbereitung auf den Aktionstag. Auch nicht zu unterschätzen sei der immer größer werdende Verwaltungsaufwand, der sich bei Einsätzen oder Vorbereitungen anschließe. Dennoch schweiße die Arbeit sehr zusammen und mache großen Spaß, wie beide erklären. „Das Gewissen zu haben, wieder ein Menschenleben gerettet zu haben“, sagt Jonas Jung über seinen Antrieb. Sein Bruder Florian erklärt es so: „Das ist die Feuerwehr-DNA.“

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