Brandschutz Im Fall der Fälle kennt sich die Feuerwehr im „P 43“ schon aus

St. Ingbert · Bald ist das neue Bürogebäude in der Innenstadt fertiggestellt und komplett bezogen. Mitglieder aller Löschbezirke sondierten seinen Brandschutz.

 In zwei Gruppen begutachteten die Feuerwehrleute das neue Gebäude „P 43“ von innen und außen.

In zwei Gruppen begutachteten die Feuerwehrleute das neue Gebäude „P 43“ von innen und außen.

Foto: Selina Summer

An der Ecke Post- und Schlachthofstraße ist in den letzten Monaten mitten in St. Ingbert ein Stück modernes Großstadtflair entstanden. Das große Bürogebäude mit seinem neungeschossigen Turm und dem benachbarten Winkelgebäude wurde in Rekordzeit gebaut und verändert das Bild der Innenstadt. Früher war die Trikotage-Fabrik in der Poststraße 43 angesiedelt. Dem Industriebau folgte ein Flachbau, in dem von Lebensmittelmarkt über einen Matratzen-Discounter bis hin zum Getränkemarkt immer wieder andere Geschäfte untergebracht waren.

Jetzt finden gleich mehrere Unternehmen dort neue, moderne Büro- und Geschäftsräume. Darunter ein Fitnessstudio und ein Restaurant mit italienischer Küche. Die ersten Mieter sind bereits im März eingezogen. Bis Mitte August sollen die letzten Einzüge stattgefunden haben. Der Eigentümer, Architekt Gerlando Giarizzo, zieht selbst mit seinen Mitarbeitern in den Räumlichkeiten der obersten Etagen ein.

Die Optik im Gebäude ist genauso hell und aufgeräumt wie die Außenseite. Gerade Linien, helle Flächen und jede Menge Fenster, von denen man eine herrliche Aussicht über die gesamte Stadt hat. Insgesamt 700 Fenster sind verbaut. 2000 Quadratmeter Glasfläche. Ebenfalls viel Wert legte Giarrizzo auf das Thema Sicherheit, darunter auch das Thema Brandschutz. Da die Büros im Gebäude unter 22 Metern Höhe liegen, zählt es offiziell zwar nicht als Hochhaus, dennoch gab es natürlich einiges bei seiner Sicherheit zu bedenken. Experten stellten das Konzept zusammen und vergangenen Montag besichtigte die Freiwillige Feuerwehr das „P43“.

Schon während des Baus gab es den ein oder anderen Einsatz. Umgefallene Zäune, abzupumpendes Wasser. Damit sie auch für die Zukunft gerüstet sind und die Lage vor Ort kennen, kamen Feuerwehrleute aus allen St. Ingberter Löschbezirken. In zwei Gruppen begutachteten sie den Bau von den Archivräumen unterm Dach bis zur Tiefgarage im Untergeschoss. Wo sind die Anleiterfenster, über die die Stockwerke von außen zu erreichen sind? Wie kann man sich Zugang zum Haus verschaffen, auch im Falle eines Stromausfalls? Wo sind die Steigleitungen verbaut, über die Wasser durch das Gebäude transportiert werden kann? Wie reagiert der Aufzug im Brandfall? Viele Details wurden besprochen, damit bei einem Einsatz schnell gehandelt werden kann.

Der Turm ist das erste Gebäude in St. Ingbert, das über eine Spülluftanlage verfügt. Im Brandfall in den Büros wird im Treppenhaus ein Luftdruck erzeugt, der verhindert, dass der Rauch trotz geöffneter Türen hineinzieht und so den Fluchtweg beeinträchtigt. Selbst bei einem Stromausfall ist die Anlage mit einer Sicherheitsstromversorgung im Keller ausgestattet, so dass sie bei einer Evakuierung circa 60 Minuten weiter betrieben werden kann. Giarrizzo setzt auf bauliche Rettungswege und nicht übermäßig viel Technik, da diese oft störanfälliger ist. Zum Dank für ihr Interesse und ihre Arbeit lud der Eigentümer die Feuerwehrleute auf Getränke und Pizza im bald eröffnenden Restaurant im Erdgeschoss ein.

Das „P43“ verfügt über 6000 Quadratmeter Nutzfläche und ist mit 75 Pfählen zwölf Meter tief im Boden verankert. 1500 Quadratmeter bietet die Tiefgarage Platz zum Parken. Insgesamt 300 Arbeitsplätze werden in dem neuen Gebäude geschaffen.

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