Festnahme nach Verfolgungsjagd

St. Ingbert · In Wildwest-Manier hielt ein flüchtender Autofahrer am Sonntag die Besatzungen mehrerer Streifenwagen in Atem (wir berichteten kurz). Zwei Beamte mussten sich mit einem waghalsigen Sprung vor ihm retten.

Am Sonntagvormittag wollten gegen 10.30 Uhr Beamte der Polizei Sulzbach nach Beendigung eines Einsatzes ein auffälliges Auto kontrollieren, dessen Fahrer offensichtlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Als die Polizisten an den Wagen herantraten, gab der Fahrer plötzlich Gas und flüchtete. Dabei mussten die beiden Beamten zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden. Anschließend wurde sofort die Verfolgung des Fahrzeugs aufgenommen, wie die Ordnungshüter gestern meldeten.

In dem flüchtenden Fahrzeug befanden sich zwei weitere Personen. Die Verfolgungsjagd führte im Anschluss durch Sulzbach, Dudweiler und St. Ingbert. Der Flüchtende fuhr dabei durch Baustellenabsperrungen, über Gehwege und entgegengesetzt der Einbahnstraße. Das flüchtende Auto fuhr teilweise Geschwindigkeiten von über 150 Kilometern pro Stunde in einer geschlossenen Ortschaft. Dabei wurden mehrere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Um keine unbeteiligten Personen in weitere Gefahr zu bringen, wurde die unmittelbare Verfolgung des Fahrzeugs zunächst abgebrochen.
Zehn Streifenwagen

Mittels intensiver Fahndung konnte das Auto später von einer Streifenwagenbesatzung der Polizei Saarbrücken-Burbach gesichtet und erneut verfolgt werden. An der Verfolgung und Fahndung beteiligten sich mittlerweile rund zehn Streifenwagen der Dienststellen Burbach, St. Johann, Alt-Saarbrücken, St. Ingbert, Illingen und Sulzbach. Das Fluchtauto prallte in Dudweiler an einen Baum, aber der Fahrer fuhr anschließend weiter, konnte aber nach etwa 200 Metern gestellt werden. Auch nachdem das Fahrzeug von Streifenwagen eingekesselt worden war, versuchte der Fahrer, erneut zu flüchten. Dabei rammte er zwei Streifenwagen , die dabei erheblich beschädigt wurden. Er konnte schließlich festgenommen werden. Es handelte sich um einen 36-jährigen Mann aus Neunkirchen. Das Fahrzeug wurde sichergestellt. Eine Überprüfung ergab, dass der Fahrer unter dem Einfluss von Drogen stand, die an dem Fahrzeug angebrachten Kennzeichen gestohlen waren und das Fahrzeug nicht zugelassen war. Bei einer Durchsuchung wurden weitere Drogen gefunden. Dem verfolgten Fahrer wurde zudem eine Blutprobe entnommen.

Die Verfolgung des Fluchtautos dauerte nahezu 45 Minuten, so die Polizei weiter. Den Mann erwarten jetzt Anzeigen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Widerstands gegen Polizeibeamte, Verkehrsunfallflucht, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Diebstahl und Kennzeichenmissbrauch.

Zeugen oder Geschädigte der Verfolgungsjagd sollen sich bei der Polizei in Sulzbach melden, Tel. (0 68 97) 93 30.

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