Walderlebniswoche Ein tierisch gelungener Ferientag

Oberwürzbach · Im Ferienprogramm gab es zum ersten Mal einen Hoftag in Oberwürzbach, bei dem die Kinder viel über die Welt der Tiere erfuhren.

 Über mangelnde Zuwendung konnten sich die Tiere auf dem Hof von Familie Houy nicht beklagen. Die Ferienkinder schlossen sie rasch ins Herz.

Über mangelnde Zuwendung konnten sich die Tiere auf dem Hof von Familie Houy nicht beklagen. Die Ferienkinder schlossen sie rasch ins Herz.

Foto: Cornelia Jung

Auch in diesem Jahr haben Kinder von sechs bis dreizehn Jahren in dieser letzten Fereinwoche wieder die Gelegenheit, St. Ingberts Umgebung unter fachkundiger Betreuung zu erkunden. Sie erforschen den Lebensraum Wald, bauen am Glashütter Weiher gemeinsam Hütten, stauen einen Bach auf, haben einen Walderlebnistag am Angelweiher mit Höhlenerkundung und gehen mit dem Waldpädagogen Guido Geisen auf Entdeckungstour. Neben einer Fahrt in den Wild- und Freizeitpark Klotten stand auch ein Hoftag bei Familie Houy mit Pony reiten und Schnitzeljagd in Oberwürzbach auf dem Programm.

Dieser Dienstag wird den 40 Kindern und auch ihren erwachsenen Begleitern noch lange in guter Erinnerung bleiben, denn was dort an Aktivitäten aufgefahren wurde, hätte für eine ganze Woche Beschäftigung gereicht. Birgit Houy und ihr Mann Karl-Heinz haben ein tierisches Hobby. Viele ihrer Schützlinge, die ihr Zuhause auf dem acht Hektar großen Gelände am Ende des Weges, der zur Lourdes-Grotte führt, gefunden haben, haben ihre Geschichte. „Es sind zum Teil „Reste“ von Leuten, die ich behandelt habe. Die Besitzer der Tiere haben für diese zum Teil keine Perspektive mehr gesehen“, sagt die Heilpraktikerin für Mensch und Tier, die in diesem Zusammenhang betont, dass keines der Tiere gekauft ist. Bei Familie Houy im Langental dürfen sie, ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen, alt werden.

Schon länger bietet Birgit Houy eine Ferienfreizeit für bis zu zehn Kinder aus dem Ort an. Neu ist die Kooperation mit der Stadt. Als sie einmal eine 1. Mai-Tour mit Pferden und Esel gestaltete, wurde sie vom Oberbürgermeister angesprochen und vom Fleck weg für das Ferienprogramm engagiert. Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen, denn trotz der Erfahrung mit Ferienkindern sind 40 junge Teilnehmer eine andere Hausnummer. Mit der Erstellung eines Planes, der Einteilung der Kids in drei Gruppen, einem strukturierten Ablauf und einigen Helfern wurde die Ferienfreizeitpremiere aber zu einem gelungenen Tag für alle Seiten. Gemeinsam mit den „Reitbeteiligungen“, den Helfern der Freiwilligen Feuerwehr und zwei Jägern des Ortes boten sie ein vielfältiges Programm. Natürlich waren die Schnitzeljagd, die lehrreichen Infos der Jäger zu wilden Tieren in Stadt und Wald und die von ihnen durchgeführte Spiele, die Vorführungen und Mitmachangebote des Löschbezirks Oberwürzbach der Feuerwehr und die vielen anderen umgesetzten Ideen der „Hofherrin“ eine willkommene Abwechslung.

Aber allein die Tiere, angefangen bei den Pferden, den Rindern über den Esel, die Hunde bis hin zu Gänsen, Enten, Ziegen und Hühnern, wären genug gewesen, um die Zeit sinnvoll zu verbringen. Manche Kinder mochten sich kaum noch von den Hunden trennen, aber auch auf dem Rücken der Pferde fühlten sie sich nach einer kurzen Einweisung wohl. Jeder wollte sie mal führen. Wie das Klappern zum Handwerk gehört, war es an das Streicheln von ganz viel Tierfell, das an diesem Hoftag selbstredend dazugehörte. Das war von Familie Houy so gewollt und wurde von vielen Kinderhänden wahrgenommen. „Es ist hier für jeden was dabei“, sagt die Organisatorin, die alles „generalstabsmäßig“ plante und offensichtlich ebenfalls Spaß hatte. Bei manchem Kind bedurfte es einer „klaren Ansage“, denn nicht jedes hatte schon Berührung mit Tieren und musste erst in den richtigen Umgang mit den Zwei- und Vierbeinern eingeführt werden.

 Birgit Houy lud im Rahmen des Kinderferienprogramms der Stadt erstmals auf ihren Hof in Oberwürzbach ein.

Birgit Houy lud im Rahmen des Kinderferienprogramms der Stadt erstmals auf ihren Hof in Oberwürzbach ein.

Foto: Cornelia Jung

Allein der Hofrundgang ließ bei vielen schon Vorfreude aufkommen und das „Herz für Tiere“ höher schlagen. Birgit Houy, ihr Mann und ihre Tochter „brennen für diese Sache“ und diese Begeisterung sprang auch auf die Ferienkinder über. „Vielen fehlt der Umgang mit der Natur und sie haben noch nie ein Tier gestreichelt. All das haben sie hier bei uns. Die Kinder sind glücklich und die Tiere auch. Bei uns gibt es auch keine Spiele, bei denen ein Gewinner gesucht wird. Man muss auch nicht reiten können, um mal auf einem Pferd zu sitzen. Hauptsache, es macht allen Spaß.“ Dieses Ziel wurde erreicht und es könnte sein, dass dieser Hoftag künftig regelmäßig zum städtischen Fereinprogramm gehört. Das kann sich auch Jugendpflegerin Julia Klesen gut vorstellen: „Hier gibt es so viel zu entdecken und das Gelände ist unfassbar schön.“

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