Ferienprogramm in St. Ingbert Hollywood muss dann eben noch warten

Rentrisch · Für Schüler sind Sommerferien die schönste Zeit des Jahres. Den Eltern stellt sich meist die Frage, wie ihre Kinder diese sinnvoll nutzen können. Im Rahmen der „Fun Ferien Dengmert“ bieten 30 Vereine Aktivitäten an. Einer davon: der Rentrischer Carnevalsverein „Die Holzhauer“.

 Schon vor dem ersten Training für die kommende Session ist diese Tanzgruppe der Rentrischer Holzhauer bestens gestimmt.

Schon vor dem ersten Training für die kommende Session ist diese Tanzgruppe der Rentrischer Holzhauer bestens gestimmt.

Foto: Cornelia Jung

In Pandemiezeiten mussten sich die „Holzhauer“, wie so viele andere Vereine auch, neu „erfinden“. Um in Kontakt zu bleiben, haben die Rentrischer Fastnachter allen Mitgliedern ein Nikolaustütchen ans Haus gebracht, am Rosenmontag gabs einen „Lieferservice“ mit gefüllten Berlinern. Um in Schwung zu bleiben, wurde zum Online-Tanz übers Internet animiert.

Dass es jetzt, nach einer geplatzten Session und mehreren Lockdowns wieder losgeht, stimmt die Karnevalisten froh. Alle Aktiven sind noch an Bord, es kamen im vergangenen Jahr sogar noch einige Aktive hinzu. Trotzdem kann der Verein neue Mitglieder gebrauchen. Deshalb war es keine Frage, sich an den Fun-Ferien der Stadt zu beteiligen. „Wir haben uns förmlich drauf gestürzt“, sagt Pressewart Horst Adam lachend. Endlich nochmal Gemeinschaft, endlich wieder Normalität im Vereinsleben. Da ist jede Aktivität willkommen.

In der vierten und der sechsten Ferienwoche leitet Jugendwartin Sandra Pasdzierny jeweils an drei Tagen einen Tanzworkshop, in dem Elemente des Garde- und Showtanzes eingebaut werden. Steht die Vorführung, gibt es eine Vorführung für die Eltern, inklusive Roschdwurschd-Grillen. Tänzerische Vorerfahrungen brauchen die Kids zwischen acht und 14 Jahren keine. Natürlich hoffen die „Holzhauer“, dass der ein oder die andere Feuer fängt und dabei bleibt. Angst, sich zu blamieren, brauchen die „Anfänger“ nicht zu haben, denn auch mancher Aktive fängt nach diesem außergewöhnlichen Jahr bei Null an.

Die gemischte Tanzgruppe „Holz vor der Hütt’n“ ist die erste Formation, die sich nun wieder ins Training im Rentrischer Kulturhaus stürzt. Coronabedingt wird der Tanz, der eigentlich 13 Minuten dauert, auf fünf gekürzt. „Das ganze Musikstück einzustudieren schaffen wir nicht. Da fehlt uns die Zeit“, sagt Mittänzer Horst Adam, „normalerweise beginnen wir ja bereits einen Monat nach der letzten Fastnacht mit dem Training.“ Mut zur Lücke heißt es dann, auch wenn die Akteure in Pandemiezeiten versuchten, per Zoom miteinander zu tanzen. „Corona war eine Herausforderung, auch wenn wir durch unsere Aktionen in Verbindung geblieben sind“, so Adam. Auch die Vorstandssitzungen fanden online statt. „Sauschlimm“ und „saulang“ sei dieser Ausnahmezustand für die Mitglieder gewesen, findet eine Tänzerin: „Wir haben uns gefehlt und uns vermisst. Wir haben uns extra alle freiwillig testen lassen, damit wir uns heute hier treffen können.“

Die Stimmung an dem Tag, wo der Verein mit dem Training langsam und euphorisch wieder ins Normalalltagsprogramm einsteigt, ist super. Schon bei den Klängen sind die Posen und die Mimik wie in besten Auftrittszeiten wieder da.

In dieser Session feiern die „Holzhauer“ ihren närrischen 44. Geburtstag. Da muss „Hollywood“, so das ausgefallene Thema der letzten Fastnachtssession, eben noch ein bisschen warten. Vielleicht sind dann einige Teilnehmer der Fun-Ferien als Aktive dabei. Sandra Pasdzierny würde das freuen, denn Zuwachs können die von ihr trainierten Jugend- und Juniorengruppen gut vertragen. „Wir hoffen, dass sich viele melden. Damit werden nicht nur die Eltern entlastet, sondern die Kinder können wieder beieinander sein.“ Das Miteinander ist ihr sehr wichtig, niemand soll ausgegrenzt werden. Zudem seien die Fun-Ferien für den RCV eine Möglichkeit, der Fastnacht zu ihrem Recht zu verhelfen. „Wir wollen den Kindern diesen Kult etwas näher bringen und damit das Brauchtum.“ Aber in erster Linie versprechen sich alle Aktiven, Trainer und Organisatoren eines – jede Menge Spaß.

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