Ferien mit der Volkshochschule zwischen Stadt und Land

St Ingbert · Seit einigen Jahren bietet die VHS St. Ingbert ihr Ferienprogramm „Weltverbesserer gesucht“ an. In diesem Sommer drehte sich alles um die Natur. Am Freitag präsentierten Kinder und Betreuer, was sie in der Woche gemacht hatten.

 Die Kinder, die am Sommerferienprogramm ,,Weltverbesserer" der VHS teilnahmen, zeigten am letzten Tag am Kulturhaus, was sie in der einen Woche so alles geleistet haben. Es entstand auch ein Tagebuch, das die Teilnehmer mit Texten, Bildern und Illustrationen selbst gestaltet haben. Foto: Cornelia Jung

Die Kinder, die am Sommerferienprogramm ,,Weltverbesserer" der VHS teilnahmen, zeigten am letzten Tag am Kulturhaus, was sie in der einen Woche so alles geleistet haben. Es entstand auch ein Tagebuch, das die Teilnehmer mit Texten, Bildern und Illustrationen selbst gestaltet haben. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Die Volkshochschule St. Ingbert bot in der vergangenen Woche das Sommerferienprogramm "Weltverbesserer gesucht" mit dem Hauptthema "Grün in der Stadt" an. Wie vielfältig das sein kann, erfuhren die teilnehmenden 16 Kinder im Alter zwischen neun und 14 Jahren.

Zuerst ging es in den Biosphären-Bürger-Garten, wo Pflanzen wiedererkannt, bis dahin fremde Gewächse entdeckt und dem Kräuterbeet "Geschmacksproben" entnommen werden konnten. Mit Kresse säten die Kinder einen Schriftzug, wo am Freitag bereits durch zarte Pflänzchen das Wort "Weltverbesserer" zu lesen war. "Die Kinder kennen den Unterschied zwischen Buche und Hainbuche wohl jetzt besser als mancher Erwachsene", sagte Betreuerin Jutta Klicker. Auch ihre Klangschalen-Meditation sorgte mit dafür, dass es nicht nur spannende, sondern vor allem entspannende fünf Tage waren.

Dort am Kulturhaus, befand sich in diesem Jahr die räumliche Basis des Feriensommers. Was zuvor den Teilnehmern der Sommerakademie gefiel, kam auch bei den Kindern gut an. Da gab es eine Chill-Ecke mit Picknickdecken als Rückzugsort und die vielen alten Bäume, die den begehrten Schatten spendeten. Eine Linde diente als Lieferant für selbst gemachten Lindenblütentee, der Teich als Fußkühler und dessen schwimmende Bewohner als Anschauungsobjekte für eine Fisch-Malaktion. Den meisten kleinen Weltverbesserern gefiel der Dienstag am besten, an dem der Hof Hochscheid besucht wurde, wo ein zahmes Huhn und die Hündin Lola die Stars waren. Hier sahen die Teilnehmer, was in unserer Region alles angebaut und am Mittwoch auf dem Wochenmarkt angeboten wird, dessen Besuch auch ein Programmpunkt war. Aus sieben Kilo dort gekauften Nektarinen kochten sie Marmelade. Die Gläser wurden selbst gestaltet und das "krönende" Tuch mit einem farbigen Druck versehen, der im Upcycling-Projekt am Donnerstag entstand. Oberbürgermeister Hans Wagner bekam durch ein selbst gestaltetes Bild-Tagebuch einen Eindruck davon, was die Kinder alles erlebt und geleistet hatten. Darin fehlte auch die Schilderung der Wanderung zum Eichertsfels mit Besuch des Laichweihertals nicht, denn dort blieben einige Schuhe beim Abkühlen im Wasser zurück. "Das war ja wie ein Survival-Training", stellte Frank Ehrmantraut von der VHS fest. Die St. Ingberter werden 2016 "florale" Ergebnisse dieser Ferien sehen, wenn die aus Erde, Katzenstreu und Blumensamen selbst geformten "Samen-Bomben", die irgendwo hingeworfen werden, zu blühen beginnen. "Damit wollen wir die Stadt bunter machen", sagt Betreuerin Jasmin Zinßmeister. VHS-Leiterin Marika Flierl schlug das Rathaus als "Angriffsort" für die Aktion vor, die weltweit als Guerilla-Gardening bekannt ist.

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