Feier sorgt für zufriedene Gesichter

Herbitzheim. Rund 1850 Deko-Eier schmückten den Herbitzheimer Dorfbrunnen. Die Helfer des Gesangvereins hatten sie unter Leitung der stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Kempf am großen Gesteck angebracht. Als die Gäste auf den Bänken Platz genommen hatten, wurden sie vom Chor und dem Lied "Freunde, die ihr seid gekommen" begrüßt

 Der Gemischte Chor des Gesangvereins sang beim 8. Osterbrunnenfest. Im Vordergrund Dirigent Erwin Lück. Im Hintergrund der geschmückte Herbitzheimer Dorfbrunnen. Foto: Wolfgang Degott

Der Gemischte Chor des Gesangvereins sang beim 8. Osterbrunnenfest. Im Vordergrund Dirigent Erwin Lück. Im Hintergrund der geschmückte Herbitzheimer Dorfbrunnen. Foto: Wolfgang Degott

Herbitzheim. Rund 1850 Deko-Eier schmückten den Herbitzheimer Dorfbrunnen. Die Helfer des Gesangvereins hatten sie unter Leitung der stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Kempf am großen Gesteck angebracht. Als die Gäste auf den Bänken Platz genommen hatten, wurden sie vom Chor und dem Lied "Freunde, die ihr seid gekommen" begrüßt.Damit begann das achte Osterbrunnenfest, das man anlässlich der 100-Jahrfeier des Traditionsvereins 2005 als Premiere feierte. Unter Leitung von Erwin Lück sang der Gemischte Chor danach noch "Liebe, liebe, tanze, singe" und den Mozart-Satz "Im Frühling".

Wie in den Jahren zuvor mussten Kaffee und Kuchen nicht gezahlt werden, lediglich eine Spende in die bereitgestellte Sammelbüchse war willkommen. Vorsitzender Siegfried Schmidt freute sich, dass auch der Wettergott mitgespielt hatte. Mit dem Bau eines Osterbrunnens sei Herbitzheim ein alter Brauch aus vergangenen Zeiten wieder aufgelebt. Nach gelungener Premiere im letzten Jahr schmückt auch diesmal wieder ein überdimensionales Osterei die Ortsdurchfahrt, so Schmidt. Die Wiege der Osterbrunnen habe in der Fränkischen Schweiz gestanden. Hintergrund des Brunnenschmückens sei die Wasserarmut der Region gewesen, wodurch die Wasserversorgung einen besonders hohen Stellenwert bekam. Vor Ostern seien die Brunnen gründlich gereinigt und anschließend herausgeputzt worden. Hinzu sei gekommen, dass man dem Osterwasser besondere Wirkungen zugesprochen habe. Das Schmücken - oder fränkisch "Putzen" - eines Osterbrunnens kam in der Vergangenheit einer heiligen Handlung gleich. Schließlich galt es nicht wie heute, nur einen Blickfang zu schaffen. Vielmehr konnten nach dem überlieferten Aberglauben auch die Gesundheit, der Erfolg der Ernte oder gar das Überleben von Mensch und Tier davon abhängen, ob es gelang, sich die Quellgöttin gewogen zu machen. Schon vor Wochen war mit den Arbeiten an den Ostereiern begonnen worden. Dispersionsfarben wurden aufgetragen, Motive aus Landschaften, Häusern und Gärten wurden darauf verewigt. Aber auch Gärten, selbstredend auch Osterhasen, dienten als Vorlagen, wie Linien, Blumen oder asiatische Schriftzeichen. Befestigt wurde alles auf einem Metall-Gerippe, das sich allmählich mit den Eiern, Bändern und frischem Grün zu einem Bogen mit Krone zusammenfügt.

Neben dem weiteren Ensemble des Vereins, dem Chor modern mit seiner Dirigentin Isabelle Rebmann, unterhielt die Mundharmonika-Gruppe Bliesmengen-Bolchen mit ihren Akteuren Gisela Kempf, Johann Benoit, Günter Nagel, Elfriede Bauer und Irmchen Kempf die Festgesellschaft. ott

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