Farbe für das triste Treppenhaus

St. Ingbert. Nach der fast abgeschlossenen Sanierung der St. Ingberter Südschule kam das hintere Treppenhaus doch eher etwas trist daher. Die Arbeiten sahen nämlich vor, die große Glasbaustein-Wand im hinteren Treppenhaus durch eine massive Wand zu ersetzen

 Als freiwilliges Projekt haben Kinder der St. Ingberter Südschule mit dem Künstler Theo Tsoulos (rechts) ein Gemälde für die ehemalige Glasbauwand im Treppenhaus gestaltet. Foto: mal

Als freiwilliges Projekt haben Kinder der St. Ingberter Südschule mit dem Künstler Theo Tsoulos (rechts) ein Gemälde für die ehemalige Glasbauwand im Treppenhaus gestaltet. Foto: mal

St. Ingbert. Nach der fast abgeschlossenen Sanierung der St. Ingberter Südschule kam das hintere Treppenhaus doch eher etwas trist daher. Die Arbeiten sahen nämlich vor, die große Glasbaustein-Wand im hinteren Treppenhaus durch eine massive Wand zu ersetzen. Doch Architekt Christoph Gabrovsek hatte eine rettende Idee: Warum sollten die Kinder nicht selbst zur Verschönerung des Treppenaufganges beitragen? Schnell fand er in den am Bau beteiligten Firmen Jakobs Bedachungen, Heib und Pflug aus St. Ingbert, Hirsch und Sohn aus Blieskastel und MKS-Metallbau aus Illingen Sponsoren, die insgesamt zwölf jeweils einen Quadratmeter große Leinwände für ein Kunstprojekt zur Verfügung stellten. Die Farben - alles Acryl auf Wasserbasis - stellte die Schule. "Nachdem die Leinwände dann da waren, hatte Elisabeth Reinhardt, die Klassenlehrerin der 4b, die Idee, den St. Ingberter Künstler Theo Tsoulos, einen engagierten Vater, anzusprechen, ob er sich vorstellen könnte, mit Kindern ein entsprechendes Kunstprojekt durchzuführen", erklärt Schulleiter Herbert Buhr. Und der war sofort mit Begeisterung dabei. "Ich wusste nicht, was da auf mich zukommen würde. Aber im Endeffekt hat es mir mit den Kindern riesigen Spaß gemacht", sagt Tsoulos. Am 12. April legten 24 Kinder los. Jeden Tag nach der Schule, manchmal auch vormittags während des Unterrichts, malten dann immer so um die 20 Kinder ein aus acht der zwölf Leinwänden bestehendes Gesamtwerk. 14 vorwiegend Viertklässler gehörten zum "harten Kern". Und wie Theo Tsoulos hervorhebt, habe er in seiner Tochter Viktoria und deren Klassenkameraden Lina Mürkens, Dan Fischer und Ferdinand Wagner gleich vier eifrige Helfer gehabt: "Die waren gar nicht zu bremsen, haben sich immer wieder eingebracht und ganz tolle Ideen gehabt." Wie eine Art Workshop zog Tsoulos das Projekt mit den Kindern auf, vermittelte nebenbei und ganz spielerisch Grundlagen der Bildenden Kunst. "Ich denke, einige haben dabei viel für sich mitgenommen", so der Künstler. Am Ende herausgekommen ist ein farbenfrohes Kunstwerk: "In meinen Augen stellt das Bild die Naturgesetze dar", sagt Tsoulos. Die beiden Außenteile bestehen aus geometrisch klar konstruierten Formen. "Der mittlere Teil ist das, was unser Auge nicht sieht, das aber trotzdem da ist." Als Vorgabe des Künstlers gab es lediglich das geometrische Konstrukt. Die Farbgebung war den Kindern überlassen. Und auch im mittleren Teil ließ Theo Tsoulos die Kinder gewähren: "Ich habe nur die Farben gemischt und gestalterische Tipps gegeben. Alles andere haben die Kinder selbst gemacht. Ich war überrascht, was dabei herausgekommen ist. Da haben schon die Lehrer entsprechende Impulse gesetzt. Einige der Kinder haben schon einen richtig künstlerischen Touch." Das Werk wird, so Schulleiter Buhr, hoffentlich einige Schüler-Generationen begleiten. Und um das Engagement der jungen Künstlerinnen und Künstler entsprechend zu würdigen, soll eine Tafel mit allen Namen angebracht werden: "Ich finde das Bild sehr gelungen. Vor allen Dingen sind wir Herrn Tsoulos dankbar, dass er dieses Projekt in seiner Freizeit mit den Kindern in Angriff genommen hat", sagte Buhr.

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