Familienzentrum soll in die City
St Ingbert · Im vergangenen Jahr hat der Stadtrat beschlossen, ein Familienzentrum auf dem Gelände der ehemaligen Druckereihallen hinter dem Parkplatz auf dem Kaufpark-Gelände zu errichten. Daran hat die Stadt nach wie vor ein großes Interesse. Jedoch hat der Saarpfalz-Kreis ein Grundstück etwas weiter außerhalb ins Spiel gebracht.
Die Stadt St. Ingbert hat ein großes Interesse daran, ein Familienzentrum im Zentrum der Stadt zu errichten. So teilt es Stadt-Pressesprecher Peter Gaschott gestern auf Anfrage mit. "Es gibt allerdings ein baufertiges Grundstück, das dem Saarpfalz-Kreis gehört und über das sich unser Baudirektor mit dem Kreis unterhalten wird", sagt Gaschott. Letztlich wird sich dann der Stadtrat mit diesem Thema zu beschäftigen haben und "entscheiden, ob es ihm Wert ist, das Geld in die Hand zu nehmen, um ein solches Zentrum in der Innenstadt zu haben", so der Pressesprecher weiter.
Auch die Stadtratsfraktion der Familien-Partei äußert sich zu diesem Thema. "Gedankenspielen, das geplante Familienzentrum am Stadtrand St. Ingberts anzusiedeln, sollte ein klarer Riegel vorgeschoben werden", schreibt Fraktionsvorsitzender Roland Körner in einer Pressemitteilung. "Familien gehören in die Mitte der Gesellschaft" so Körner weiter. Demnach muss nach Auffassung der Partei das Familienzentrum in der Mitte des städtischen Lebens seinen Platz finden, statt Familien mit ihren Institutionen im wahrsten Sinne an den (Stadt)rand zu drängen. Infrastrukturelle Planungsfehler - wie vormals mit der älteren Bevölkerung geschehen, dürfen sich laut der Familien-Partei nicht wiederholen. Die längst in Richtung einer Verortung in der Innenstadt gefassten Beschlüsse von Stadtrat und Kreistag sollten durch die ausführenden Verwaltungen nun zügig umgesetzt werden. Körner: "Das Familienzentrum schafft Angebote für Familien im Hinblick auf Alltagsunterstützung, Kontaktmöglichkeiten und Vernetzung, Unterstützung in behördlichen Angelegenheiten. Die Ansiedelung in der Innenstadt erhöht den Publikumsverkehr und sorgt so auch für eine Belebung der Innenstadt." Das Familienzentrum stelle einen strategischen Baustein der Stadtentwicklung dar, der jahrzehntelang Früchte trage. Diese Zukunftschance müsse von der Verwaltungsspitze zur Chefsache erklärt und vorangetrieben werden. "Wenn es um Fragen erhöhter Erschließungskosten geht, dann darf ein Projekt mit starker Gemeinwohlorientierung letztlich nicht ausschließlich mit betriebswirtschaftlichen Maßstäben gemessen werden. Hier wird der Grundstein zur Entwicklung einer innerstädtischen Brache zum Wohle der Gesamtstadt gelegt", so Körner weiter.
Gegebenenfalls müssen laut der Partei ein Nachtragshaushalt 2014 und/oder ein Haushaltsentwurf 2014/2015 hierfür flankierend städtische Mittel vorsehen. Körner abschließend: "Erweitert man die Nutzung des Gebäudes könnten Fördermöglichkeiten eröffnet werden."