Familienbündnis bringt junge und alte Menschen zusammen

Das Lokale Bündnis für Familien möchte alte und junge Menschen, insbesondere junge Familien, zusammenbringen. Warum ist es notwendig, einen solchen Austausch unter den Generationen institutionalisiert anzuschieben?Bautscha: Viele Senioren wollen sich gerne ehrenamtlich engagieren

 Der Zusammenhalt von alten und jungen Menschen soll in St. Ingbert aktiv gefördert werden. Foto: Fotolia/Yuri Arcurs

Der Zusammenhalt von alten und jungen Menschen soll in St. Ingbert aktiv gefördert werden. Foto: Fotolia/Yuri Arcurs

Das Lokale Bündnis für Familien möchte alte und junge Menschen, insbesondere junge Familien, zusammenbringen. Warum ist es notwendig, einen solchen Austausch unter den Generationen institutionalisiert anzuschieben?Bautscha: Viele Senioren wollen sich gerne ehrenamtlich engagieren. Die Leute trauen sich aber nicht, in ihrer nächsten Umgebung Angebote zu machen oder Kontakt aufzunehmen. Umgekehrt trauen sich auch junge Familien nicht, die Unterstützung brauchen. Da ist Angst vor Zurückweisung im Spiel, Unsicherheit, Unwissen. Über das Lokale Bündnis für Familien der Stadt St. Ingbert kommen die richtigen Menschen zusammen. Leider existiert Nachbarschaftshilfe nicht mehr so wie früher. Bei jungen Familien, die sich bei uns melden, handelt es sich oft um Zugezogene, die Anschluss suchen.

Welchen Nutzen haben die Beteiligten?

Bautscha: Menschen können sich kennenlernen und Zeit miteinander verbringen. Es geht um ein Miteinander, um einen Mehrwert und Lebensqualität. Wir wollen dabei nicht in erster Linie Betreuung organisieren, sondern eine niederschwellige Art des Kontaktes ermöglichen. Das Angebot des Familien-Bündnisses ist ein Aspekt, der St. Ingbert lebenswert machen möchte.

In der traditionellen Familien-Struktur steckt ja auch einiges Konflikt-Potenzial. Es geht nicht immer gut, wenn sich etwa Großeltern und Eltern über Erziehungsfragen austauschen. Wie ist das in diesem Fall, wenn die Leih-Oma oder der Leih-Opa im Spiel sind. Greift das Familien-Bündnis als Moderator ein, wenn es in die ein oder andere Richtung Ärger gibt?

Bautscha: Wir bieten nur eine Plattform zum Kennenlernen. Das ist wie mit Freunden. Wenn man sie mag, verabredet man sich. Man kann es aber auch bleiben lassen. Wir wollen ein Angebot machen, um Jung und Alt zusammenzuführen. Was sie daraus machen, ist dann aber ihre Sache. Ich bin gespannt, wer kommt. Nur Senioren? Nur Familien? Wir werden schauen, was wir aus der Situation machen, die sich ergibt. Das Bündnis ist eine Bürgerbeteiligung. Es lebt von der Dynamik. Ich hoffe auf einen spannenden, fruchtbaren Prozess. Im vergangenen Jahr hatten wir im Perplex einen Elterntreff angeregt. Der hat zwischenzeitlich etwas abgenommen, existiert aber immer noch. Foto: Kerstin Keller

Auf einen Blick

Das St. Ingberter Bündnis für Familien lädt zu einem ersten Treffen ein am Samstag, 12. Mai, im Caritas-Zentrum hinter der Engelbertskirche. Junge Familien und ältere Menschen können sich dort ab 15 Uhr treffen. Anmeldungen sind möglich bei Eveline Bautscha, Tel. (06894) 9 98 85 90 oder Birgit Schöndorf, Tel. (06894) 1 33 94.red

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