Familien-Partei fordert Strategie für den flotten Datentransfer

St. Ingbert. Die Stadtratsfraktion der Familien-Partei will auf eine strategisch ausgerichtete Anbindung der Gewerbegebiete in St. Ingbert an das Hochleistungs-Glasfasernetz für schnellen Datenverkehr hinwirken. Bislang vermisse die Partei die Vorlage und Besprechung eines Konzeptes im Stadtrat

 Ein Schaltschrank mit Glasfaser-Kabeln: Die Familien-Partei will vor allem St. Ingberter Gewerbegebiete mit dieser schnellen Daten-Übertragungstechnik ausgestattet sehen. Foto: Boris Roessler/dpa

Ein Schaltschrank mit Glasfaser-Kabeln: Die Familien-Partei will vor allem St. Ingberter Gewerbegebiete mit dieser schnellen Daten-Übertragungstechnik ausgestattet sehen. Foto: Boris Roessler/dpa

St. Ingbert. Die Stadtratsfraktion der Familien-Partei will auf eine strategisch ausgerichtete Anbindung der Gewerbegebiete in St. Ingbert an das Hochleistungs-Glasfasernetz für schnellen Datenverkehr hinwirken. Bislang vermisse die Partei die Vorlage und Besprechung eines Konzeptes im Stadtrat. Es sei zwar lobenswert, wenn im Rahmen von Kanalerneuerungen oder von Leitungserneuerungen der Stadtwerke zugleich auch Leerrohre für Glasfaserkabel mitgeführt würden, aber es müsse über eine sinnvolle Platzierung von Übergabepunkten sowie über eine diesbezügliche Leitungsoptimierung diskutiert werden. "Stadtwerke, Abwasserbetrieb, Wirtschaftsförderung und Gewerbegelände-Entwicklungsgesellschaft müssen hier zu einer gemeinsamen Strategie kommen und diese mit dem Stadtrat abstimmen", fordert der Fraktionsvorsitzende Heinz Dabrock.Gewerbegebiete würden im Laufe der Zeit ihren Charakter ändern und für viele Nachnutzungen sei eine schnelle Internetverbindung mitentscheidend für Ansiedelungen. Um die Standorte im Wettbewerb gut aufzustellen, müsse hier ein flächendeckendes Netz samt einer baulichen Zeitschiene konzipiert werden. Privat- und Gewerbekunden (e-Gouvernement, Videokonferenzen, Home-Arbeitsplätze) hätten einen steigenden Bedarf an (schnellen) Übertragungskapazitäten.

Da die Stadtwerke in aller Regel bei den Leitungsführungen beteiligt seien, ergebe sich im Bereich der sogenannten Speedpipes schon kurzfristig ein zusätzliches Geschäftsfeld für die Stadtwerke.

Unterstützung für die Forderungen seiner Fraktion sieht Dabrock auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, wo sich folgende Textpassage findet: "Die flächendeckende Modernisierung der Energienetze zu intelligenten Netzen weiter zu entwickeln und die Verbindung der Stromnetze mit Informations- und Kommunikationstechnik zu einem Element des effizienten Netzbetriebs zu machen." Die Familien-Partei bemängelt, dass die Stadtverwaltung vor einigen Jahren nicht die Initiative zu einem kommunalen City-Netz ergriffen habe. Dies hätte den Vorteil gehabt, im Stadtgebiet im Wesentlichen mit einem Netzbetreiber (etwa den Stadtwerken in Kooperation mit der Telekom) agieren zu können. Nunmehr könne jeder private Anbieter nahezu nach Belieben seine Kabel im städtischen Grund und Boden verlegen. Insofern dränge die Zeit für klare Handlungslinien seitens der städtischen Beteiligten. red

Foto: privat

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