Experte gibt praktische Tipps Was im Oktober auf der Obstwiese zu tun ist

St. Ingbert/Bliestal · Wer im nächsten Jahr keine böse Überraschung auf seiner Streuobstwiese erleben will, sollte jetzt tätig werden.

 Blick über Streuobstwiesen im Bliesgau.

Blick über Streuobstwiesen im Bliesgau.

Foto: Eike Dubois/phormat.de

In voller Farbenpracht zeigen sich zu dieser Jahreszeit die Streuobstwiesen und Felder in der Region. Von Gelb über Rot, bis zu den verschiedensten Brauntönen stehen die Obstbäume nun auf den Wiesen. Zwar steht der Winter unmittelbar bevor. Dennoch gibt es im Oktober noch einiges zu tun auf den Streuobstwiesen. So kommen manche Sorten wie der „Eifler Rambur“ oder der „Hauxapfel“ jetzt in die Pflückreife und müssen eingelagert oder weiterverarbeitet werden. Auch die Keltersaison ist in vollem Gange, und das ein oder andere Fass Most hat den Weg in den Keller schon gefunden. Wer auf der Suche nach einer geeigneten Kelterei in seiner Nähe ist, wird auf übrigens auf der Internetseite des Verbandes der Gartenbauvereine in Saarland und Rheinland-Pfalz (www.gartenbauvereine.de) fündig.

Wer im nächsten Jahr keine böse Überraschung auf seiner Streuobstwiese vorfinden will, sollte sich bereits jetzt schon Gedanken um möglichen Schädlingbefall im kommenden Jahr machen, mahnt Felix Ackermann, Streuobstkoordinator vom Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz. Obstbauern sollten seiner Ansicht nach um Obstbäume gewickelte Wellpappgürtel kontrollieren oder neu anbringen. „Die Larven des Apfelwicklers befallen normalerweise die Früchte des Obstbaumes und verstecken sich dann im Spätsommer in den Rindenritzen des Baumstammes. Wickelt man währenddessen Wellpappe um den Stamm eines Obstbaums, wandern die Larven in die Röhren der Wellpappe, statt in die Rinde“, erklärt der Obstwiesen-Experte.

 Damit Schädlinge die kommende Ernte nicht verringern, raten Experten zu Maßnahmen, wie etwa Leimfallen.

Damit Schädlinge die kommende Ernte nicht verringern, raten Experten zu Maßnahmen, wie etwa Leimfallen.

Foto: Felix Ackermann

Auch gegen den Befall durch den Kleinen Frostspanner, dessen Raupen jetzt schlüpfen, könne ab Oktober etwas unternommen werden, schildert Ackermann. Da die Weibchen des Frostspanners nicht flugfähig sind und am Baumstamm hochklettern müssen, könnten ausgebrachte Leimringe die Eiablage am Baum verhindern und somit den Befall im kommenden Jahr stark eindämmen, erklärt der Streuobstkoordinator. Die Leimringe sollten jedoch immer kontrolliert werden, da die Klebe-Eigenschaft nachlassen kann oder so viele Frostspanner auf den Leim gegangen sind, dass sich „Brücken“ für andere Schädlinge über den Leimring bilden können. Wer sich diese Arbeit sparen möchte, könne alternativ auch die natürlichen Fressfeinde des Frostspanners fördern, rät Ackermann. Kohlmeisen wären zum Beispiel in der Lage, den Befall durch den Frostspanner stark einzudämmen, da eine Kohlmeise „mehrere hundert Raupen am Tag vertilgen kann“, führt Ackermann aus. Nisthilfen für die kleinen Vögel sind daher sinnvoll, „um das natürliche Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und ökologisch einem zu starken Befall vorzubeugen.“

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