Ein gutes Gefühl Es gab wieder Forschungspreise

Homburg · Vier Nachwuchswissenschaftler am Uniklinikum erhielten bedeutende Summen für ihre Arbeiten.

 Verleihung der Forschungspreise der Freunde des Universitätsklinikums 2019 (von links): Jürgen Schreier, Lisa Nalbach, Professor Ingo Steudel, Dr. Angela Zaccagnino, Lukas Pillong, Dr. Stefan Schunk, Dr. Peter Theiss und Professor Axel Mecklinger.

Verleihung der Forschungspreise der Freunde des Universitätsklinikums 2019 (von links): Jürgen Schreier, Lisa Nalbach, Professor Ingo Steudel, Dr. Angela Zaccagnino, Lukas Pillong, Dr. Stefan Schunk, Dr. Peter Theiss und Professor Axel Mecklinger.

Foto: Mecklinger/UKS

Es war zwar erst Ende Juni, aber dafür ungewöhnlich heiß für die Verleihung der Forschungspreise, die von den Freunden des Universitätsklinikums jedes Jahr anlässlich der Homburger Hochschulwoche übergeben werden. Nun haben es die Damen bei 38 Grad kleidungstechnisch etwas einfacher, denn sie können zu offiziellen Anlässen jederzeit im Sommerkleid kommen, während die beiden männlichen Preisträger diese Möglichkeit nicht hatten.

Doch Dr. Stefan Schunk und Lukas Pillong ließen sich nichts anmerken, ihre Vorträge waren so korrekt und diszipliniert wie ihre Kleidung. Und was wäre wohl die Wissenschaft ohne Disziplin und die Eigenschaft, sich auch bei widrigen Umständen durchzubeißen und sich nichts anmerken zu lassen? Am Mittwochabend ging es aber nicht ums wissenschaftliche Durchbeißen, sondern um den verdienten Erfolg, wenn man sich bereits durchgebissen hat. Und was macht einen Erfolg schöner als Anerkennung, noch dazu mit einem beachtlichen Preisgeld?

Der Dr.-Theiss-Forschungspreis zählt mit seinem Wert von 15 000 Euro zweifellos zu den Spitzenreitern im Südwesten. Diesmal ging er an zwei Nachwuchwissenschaftler, die sich die Summe teilen: Stefan Schunk und Lisa Nalbach. Beide arbeiten in Homburg am Uniklinikum, Schunk in der Innerern Medizin, Nalbach am Institut für Experimentelle Chirurgie.

Da sich die ausgezeichneten Forschungsarbeiten seit Jahren immer öfter im mikrobiologischen Bereich bewegen, fällt es oft schwer, die Themen allgemeinverständlich darzustellen. Trotzdem gehört es zu den Aufghaben der Preisträgerinnen und Preisträger, den Inhalt ihrer Forschung in einem Kurzvortrag so zu formulieren, dass man zumindest versteht, um welchen Forschungsbereich es sich handelt. Um es einfach zu machen: Stefan Schunk beschäftigt sich mit Nierenerkrankungen, Lisa Nalbach mit Diabetes mellitus. Sie können nun jeweils 7500 Euro in ihre Forschung investieren. Auch an der Niere, aber unter anderen Gesichtspunkten, arbeitet die aus Apulien stammende Molekularbiologin Dr. Angela Zaccagnino, die nach Stationen in Bari und Kiel ans Universitätsklinikum nach Homburg kam. Sie erhielt den mit 5000 Euro dotierten Ralph-Marx-Forschungspreis.

Der Jürgen-Schreier-Forschungspreis, ebenfalls mit 5000 Euro dotiert, ging an den jungen Arzt Lukas Pillong, der aus Saarbrücken stammt und an der HNO am Uniklinikum arbeitet. Dort fand er auch sein Forschungsthema, bei dem es um eine Idee geht: Hören mit Hilfe von Licht. Wie immer war die Auswahl anhand der eingereichten Arbeiten nicht einfach; hier bringt der Neuropsychologe Professor Axel Mecklinger viel Erfahrung mit, denn er gehört schon seit vielen Jahren der Jury an und ist für sein differenziertes Urteil bekannt, das er selbstverständlich mit Fachkollegen diskutiert, bevor endgültig eine Entscheidung gefällt wird.

 Der mit insgesamt 15 000 Euro dotierte Dr.-Theiss-Forschungspreis ging zu jeweils gleichen Teilen an Lisa Nalbach und Dr. Stefan Schunk.

Der mit insgesamt 15 000 Euro dotierte Dr.-Theiss-Forschungspreis ging zu jeweils gleichen Teilen an Lisa Nalbach und Dr. Stefan Schunk.

Foto: Mecklinger/UKS
 Der Jürgen-Schreier-Forschungspreis für Lukas Pillong.

Der Jürgen-Schreier-Forschungspreis für Lukas Pillong.

Foto: Mecklinger/UKS
 Dr. Angela Zaccagnino erhielt den Ralph-Marx-Forschungspreis- 

Dr. Angela Zaccagnino erhielt den Ralph-Marx-Forschungspreis- 

Foto: Mecklinger/UKS
 Neuropsychologe Professor Axel Mecklinger ist Jurymitglied.

Neuropsychologe Professor Axel Mecklinger ist Jurymitglied.

Foto: UKS

Nur zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr feierte der Forschungspreis seinen 20. Geburtstag, bis dahin waren 500 000 Euro eingeworben worden, nun kann man 25 000 Euro für 2019 dazurechnen. Damit zählt der Forschungspreis zu den am höchsten dotierten im Südwesten. Der derzeitige Geschäftsführer des Vereins ist Professor Werner Knopp. Ihm ist es wichtig, „dass unsere Nachwuchswissenschaftler wertgeschätzt werden, dazu gehört auch, dass man ihre Arbeit belohnt“. Dafür seien öffentliche Preisverleihungen natürlich durchaus eine gute Möglichkeit.

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