Erwachsenenbildung bietet Fahrt zur Perle des Jugendstils an

St Ingbert · Die Darmstadter Mathildenhöhe ist das Ziel von Hans-Günter Marschall und seinen an der Architektur und Kunst interessierten Mitfahrern. Darmstadt gilt als eine der bedeutendsten Jugendstilstädte Deutschlands.

Die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) lädt am Samstag, 22. August zur Tagesfahrt: Darmstadt - Perle des Jugendstils mit Baudirektor und Architekt Hans-Günter Marschall ein. Nachdem sich die KEB-Studienfahrt im Juli ausführlich mit der Kunst des Jugendstils in Nancy beschäftigt hat, steht bei dieser Fahrt das wohl bedeutendste Jugendstilensemble Deutschlands auf dem Programm: die Mathildenhöhe in Darmstadt. Der Jugendstil, international als "Art Nouveau" bezeichnet, eine um 1895 entstandene Kunstrichtung, wurde nach der Münchner Zeitschrift "Jugend" benannt, Der Jugendstil brach mit der Nachahmung historischer Stile und führte zu einer Wende im Kunsthandwerk, in der Wohnraumgestaltung und in der Architektur. Die Ornamentik, aus Pflanzenmotiven entwickelt, war bald überholt. Von starkem Einfluss auf die künftige Entwicklung waren die Bestrebungen einer materialgerechten und zweckmäßigen Formgebung (Bauhaus). Im Jahr 1899 rief Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein junge Künstler zu einer Künstlerkolonie zusammen. Auf der Mathildenhöhe ließ er ihnen ein Ateliergebäude errichten, das heute als Ausstellungsgebäude dient. Die Künstler konnten sich außerdem eigene Wohnhäuser auf der Mathildenhöhe bauen. Die Künstlerkolonie prägte die Mathildenhöhe als Gesamtanlage von Gebäuden und gestalteter Parkfläche. Dazu gehören auch der Platanenhain, der Hochzeitsturm, die Russische Kapelle und die Rosenhöhe. Die Mathildenhöhe war schon im 19. Jahrhundert eine Gartenanlage des großherzoglichen Hofes und wurde 1833 im Stil eines Englischen Landschaftsparks umgestaltet. Dabei entstand der heute noch erhaltene Platanenhain. Der Garten wurde nach Mathilde Karoline Friederike von Wittelsbach, der Gemahlin Großherzogs Ludwig III. benannt.

Russische Kapelle

In den Jahren 1877 bis 1880 wurde auf der Mathildenhöhe ein Wasserreservoir zur Wasserversorgung Darmstadts und 1897 die Russische Kapelle erbaut. Die Bebauung der südlichen Mathildenhöhe durch die von Großherzog Ernst Ludwig 1899 gegründete Künstlerkolonie führte ab 1900 zu der heutigen Gestalt, die durch den Hochzeitsturm von 1906 und das Ausstellungsgebäude aus dem Jahre 1908 (auf dem Wasserreservoir stehend), jeweils vom Architekten Joseph Maria Olbrich entworfen, beherrscht wird. Anfang Juli 2014 gab die Stadt Darmstadt bekannt dass die zentrale Ausstellungshalle der Mathildenhöhe für 9,8 Millionen Euro saniert werden soll. Wie immer gibt es bei einem gemeinsamen Mittagessen die Gelegenheit, das Gesehene zu verinnerlichen und Kräfte zu sammeln für den Spaziergang.

Anmeldung bei der KEB, Tel. (0 68 94) 963 05 16 oder E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com.

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