Novum beim Kreditinstitut VR Bank mit Geschäftsjahr zufrieden

Saarpfalz-Kreis · Erstmals traf man sich zur Vertreterversammlung der Bank nicht im Homburger Saalbau, sondern wegen Corona online zum Blick auf das Geschäftsjahr 2019.

 Ludwig Wolf (hier ein Archivfoto) ist der Aufsichtsratsvorsitzende der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz. Die Bank veranstaltete ihre Vertreterversammlung in diesem Jahr virtuell.

Ludwig Wolf (hier ein Archivfoto) ist der Aufsichtsratsvorsitzende der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz. Die Bank veranstaltete ihre Vertreterversammlung in diesem Jahr virtuell.

Foto: Thorsten Wolf

Auch die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz muss sich in Coronazeiten umstellen, und so lief ihre Vertreterversammlung nicht im Saalbau Homburg ab, sondern online – zum ersten Mal. Die Ausführungen von Vorstand und Aufsichtsrat konnte man also über PC, Laptop oder Handy verfolgen. Und dies tat man auch zahlreich, wie die Bank weiter mitteilt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ludwig Wolf eröffnete die Sitzung und begrüßte die teilnehmenden Vertreter. Er konnte sich bei 13 Mitarbeitern für 385 Jahre Betriebszugehörigkeit bedanken.

Hiernach übernahm das Vorstandsmitglied Helmut Scharff, präsentierte die Zahlen des Geschäftsjahres 2019 und ging auf die wesentlichen Bilanzpositionen ein. Insgesamt könne die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2019 zurückblicken. Mit einem Wachstum von rund 5,1 Prozent und einer Erhöhung der Bilanzsumme auf etwa 763 Millionen Euro seien die Erwartungen übertroffen worden. Zurückzuführen sei dieses Wachstum sowohl auf den Anstieg bei den Kundenforderungen als auch der Kundeneinlagen.

Die Kundenforderungen stiegen um 27 Millionen Euro und damit um 7 Prozent auf 414 Millionen Euro. Zudem konnte die VRB Saarpfalz auch das betreute Kundenkreditvolumen bei den genossenschaftlich Finanzpartnern im vergangenen Geschäftsjahr weiter ausbauen. Hier kann die Bank beispielsweise auf Wachstumsraten in Höhe von 10 Prozent aus dem Bereich des Ratenkreditproduktes „easyCredit“ sowie 8 Prozent im Bereich der vermittelten Bauspardarlehen an die Bausparkasse Schwäbisch Hall blicken. „Was uns weiterhin zeigt, dass wir ein wichtiger Ansprechpartner für viele Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen aus und in unserer Region sind“, so Scharff.

 Die Kundeneinlagen haben sich auch im Geschäftsjahr 2019 mit einem Plus von rund 25 Millionen Euro auf 677 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr zufriedenstellend entwickelt. Im Wesentlichen gehe es hier um Sparguthaben. Während die klassischen Spareinlagen mit 244 Millionen Euro, wie im Vorjahr auch, einen leichten Rückgang (um 1,4 Millionen) verspürten, erhöhten sich die anderen Einlagen um 27 Millionen Euro auf 433 Millionen. „Unsere Kunden bevorzugen vor allem liquide Anlageformen“, erläutert Helmut Scharff.

 Das positive Bild der Entwicklung des Kundengeschäfts werde durch einen weiter anhaltenden Rückgang der Zinserträge geschmälert. Der Zinsüberschuss reduzierte sich im Geschäftsjahr 2019 von 13,8 Millionen Euro auf 13,3 Millionen. Die Erträge aus dem Provisionsgeschäft hingegen konnten gegenüber dem Vorjahr auf 6,1 Millionen Euro nochmals ausgeweitet werden.

 Mit einem Jahresüberschuss in Höhe von rund 574 000 Euro lag der Gewinn leicht unter dem Vorjahresniveau. „Mit diesem Ergebnis können wir vor dem Hintergrund der weiterhin herausfordernden Niedrigzinsphase zufrieden sein“, so Scharff.

Im März 2020 forderte die BaFin die Banken auf, keine Dividenden bis Oktober 2020 auszuschütten. Kurz darauf kam die „Empfehlung“, auf Dividendenzahlungen im Jahr 2020 gänzlich zu verzichten.

Um ein Zeichen der Solidarität in diesen schwierigen Zeiten zu setzen, andererseits aber auch die „Eigentümer“ an dem Ergebnis von 2019 partizipieren zu lassen, haben Vorstand und Aufsichtsrat der Vertreterversammlung eine Dividende in Höhe von 1 Prozent vorgeschlagen. Dieser Vorschlag traf bei den Vertretern auf sehr positive Resonanz.

Somit erhalten die 21 123 Anteilseigner in den nächsten Tagen eine Dividende ausgezahlt, die weiterhin über dem aktuellen Marktniveau liegt.

Zur Finanzierung des Gemeinwesens habe die VRB Saarpfalz mit Steuerzahlungen in Höhe von 1,6 Millionen Euro beigetragen.

„Auch das soziale Engagement in unserer Region liegt uns seit Jahren am Herzen“, so Scharff. „Im Jahr 2019 haben wir Vereine, soziale und kirchliche Einrichtungen mit rund 90 000 Euro unterstützt“, berichtet Helmut Scharff, „und seien Sie gewiss: Wir werden unser finanzielles Engagement für die Gesellschaft weiterhin fortsetzen“, so Scharff. „Die Geschäftsentwicklung in 2020 verläuft bisher, unter den vorhandenen Einschränkungen und den Beeinträchtigungen im laufenden Jahr, insgesamt zufriedenstellend. Die Corona-Krise hat auch unser Geschäft negativ beeinflusst, erhöhte Ausfälle oder einen deutlichen Anstieg an Zahlungsschwierigkeiten bei unseren Kunden können wir bisher noch nicht feststellen“, gibt Scharff abschließend einen positiven Ausblick auf das aktuelle Ausnahmejahr 2020.

Auch Personalien wurden vermeldet: So wurden Wolfgang Gebhard und Erich Huppert aus Altersgründen aus dem Aufsichtsrat verabschiedet.

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