Erstmals kölsche Faasendlieder in Hassel

Hassel · Der Karnevalclub Hassel trumpfte bei seiner diesjährigen Kappensitzung nicht nur mit heimischen Tanzgruppen auf.

 Der Auftritt des Kürassierregiments Vettelschoß war einer der Höhepunkte der Kappensitzung in Hassel. Foto: Cornelia Jung

Der Auftritt des Kürassierregiments Vettelschoß war einer der Höhepunkte der Kappensitzung in Hassel. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Am vergangenen Samstag sahen die Gäste der Kappensitzung des Karnevalclubs Hassel bereits zu Beginn, auf was sie sich freuen können, denn die Garden des KCH standen gemeinsam beim Eröffnungstanz auf der Bühne der Eisenberghalle. Das hatte der Verein im vergangenen Jahr eingeführt und hielt auch in dieser Session am bunten Eingangsbild fest. In diesem Jahr habe es mit einer "kuscheligen" Sektbar und der schwarz abgehangenen Bühne noch zwei weitere Veränderungen gegeben, um die Veranstaltung noch attraktiver zu gestalten, wie Elferratspräsident Rudolf Anstadt sagte. Und so kam Büttenredner Felix Schäck auf der Suche nach geeignetem Wohnraum auch nach Hassel.

Hier wurde er zwar nicht fündig, weiß aber nach einer Zugverspätung auf dem Weg zur Wohnungsbesichtigung, warum die Bahn an die Börse gegangen ist. "Wären sie gefahren, wären sie zu spät gekommen." Die Hasselerinnen Franzi und Sina haben ihr Zuhause bereits in Hassel. Sie begrüßten den Elferrat als die älteste Boygroup des Ortes und verorteten den größten Zoo des Saarlandes in St. Ingbert, der mit 3000 Mauleseln und genau so vielen Kuckucken aufwartet. Zumindest die erste Aussage hatte nur bis zur Pause Bestand, denn dann nahm ein weiblicher Elferrat in der schwarzen Kleidung der taktischen Spezialeinheiten Platz, um den weiteren Programmablauf zu "überwachen".

Fidelius hat seine eigene Strategie, um das Publikum von sich zu überzeugen. "Ich singe mit den Leuten, dann schwätzen sie nicht soviel. Das hat sich bewährt", so das Mitglied des Gesprächskreises für anonyme Glatzenträger, der ein Loblied ums andere auf die "Faasend" anstimmte. "Mit all deinen Narren und all deinen Farben, ja ich mag dich", machte er ein Lied von Sarah Connor fastnachtstauglich. "Völlig losgelöst" düste der vom Elferratspräsident zur "Granate" erhobene Saarbrücker nach seinem umjubelten Auftritt mit abschließender Rakete zur nächsten Veranstaltung. Die Schautänze waren filmreif, denn sie bedienten sich bei Bolly- und Hollywood. Tiere aus dem Dschungel, Bauchtänzerinnen und Piraten enterten die Bühne, mit der Juniorengarde suchte Heidi ein Zuhause und die Aktivengarde machte mit einem Kuss den Frosch zum Prinzen. So etwas wie königlichen Glanz brachte auch das Kürassierregiment Vettelschoß aus dem Rheinischen mit Tanzmariechen und Musikzug in die Halle. Mit der Verpflichtung dieser tollen Truppe wurde sich Rudolf Anstadt selbst untreu, denn eigentlich lädt er keine fremden Garden und Gruppen ein. Doch bei den Kürassieren wurde er schwach, zumal sie mit "kölschen Lieder" außerhalb der vereinseigenen Konkurrenz antraten. Einer der Uniformierten ist ein ehemaliger Elversberger, der seine Mannschaft für die dortige Kappensitzung empfahl. Obwohl Anstadt die Truppe nicht kannte, holte er sie nach Hassel. Nach dem Auftritt sei er "saufroh", sie eingeladen zu haben. Die Gruppe Frauenpower war wohl glücklich, überhaupt auftreten zu können, tanzten sie doch vor, was passiert, wenn man am Ballermann auf Sauftour geht und einen "Hangover" hat. Das Männerballett hob ebenfalls ab - als Bienchen verkleidet. Ganz groß auch das Medley der Tanzmariechen und ihres Trainers. "Ich dachte, der Tobi tanzt nur bei der Generalprobe mit", sagte Elferratspräsident Anstadt und zeigte damit, dass es auch für ihn bei so einer Sitzung noch Überraschungen gab.

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Auf der Bühne standen: Jugend-, Junioren- und Aktivengarde, Tanzmariechen Daniela Fries, Alyssa Luck, Carmen Dusza, Luisa-Marie Klimke, Julia Scholl, Leonie Moses und Tobias Walz, Frauenpower, Männerballett, Franzi und Sina vom KCH; Felix Schäck von den "Kerbcher" Bierbach; Christoph Lesch als Fidelius; Kürassierregiment Vettelschoß; Schlagersänger Jens Wagner.

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