Erste starke Töne von Rohrbachs Ortsvorsteher

Rohrbach · Der Lärmschutz an der Autobahn und die Zukunft der TG-Halle oder des Bahnhofs liegen dem neuen Rohrbacher Ortsvorsteher Roland Weber am Herzen. Außerdem soll man Jugendlichen seiner Meinung nach eine breitere Bühne bereiten, damit man sie an den Ort binden kann.

 Ortsvorsteher Roland Weber (rechts) und sein Stellvertreter Jörg Schuh. Foto: Bohlander

Ortsvorsteher Roland Weber (rechts) und sein Stellvertreter Jörg Schuh. Foto: Bohlander

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Bevor Roland Weber am Dienstagabend zum Ortsvorsteher des nach St. Ingbert-Mitte größten St. Ingberter Stadtteils Rohrbach gewählt wurde, sorgte ein etwas wackliger Tisch für erste gute Laune. Einer Bemerkung, dass da wohl jemand das Möbelstück angesägt hätte, noch bevor er sein Amt überhaupt antreten konnte, folgte Webers lachende Antwort: "Na, besser der Tisch als der Stuhl." Einige Minuten später herrschte bei der konstituierenden Sitzung dann Gewissheit: Mit 100 Prozent Zustimmung hatten die Mitglieder des Rohrbacher Ortsrates ihm ihr Vertrauen ausgesprochen. Alle 13 Stimmen waren auf den parteilosen Weber entfallen, sein zukünftiger Stellvertreter Jörg Schuh (CDU ) kam immerhin noch auf zehn Ja-Stimmen. Gegen ihn war David Brennecke (Familie) angetreten. Roland Weber nutzte die Gelegenheit, um sich und seine Ziele mit einer feurigen Rede vorzustellen. "Wir müssen das Gerangel in den Parteien wegradieren", so der 56-Jährige. Gleichzeitig betonte er die Überparteilichkeit seiner Position und hob hervor, dass es in den Wahlprogrammen aller drei im Ortsrat vertretenen Fraktionen große Überschneidungen gäbe, weswegen eine "sachlich faire und konstruktive Zusammenarbeit" machbar sein sollte. Ziele, die ihm am Herzen liegen, seien etwa der Lärmschutz an der Autobahn, die Zukunft der TG-Halle oder des Bahnhofs, der sich "in einem raulichen Zustand" befinde. Außerdem solle man Jugendlichen eine breitere Bühne bereiten, damit man sie an den Ort binden könne. In Sachen Zusammenarbeit mit der Verwaltung sagte er: "Wir können und müssen mehr Forderungen an den Stadtrat stellen."

St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner, der als Verwaltungschef die Sitzung leitete, bremste seinen Enthusiasmus jedoch etwas. Zwar sei es richtig, dass Rohrbach als größter Ortsteil der Stadt die vielleicht meiste Arbeit aller Ortsvorsteher mit sich bringe. Die Stadt stehe jedoch in einer Haushaltssanierung, "weswegen wir nicht alle Wünsche erfüllen können", so der OB.

Der neue Ortsvorsteher folgt Martin Wirtz, der das Ausscheiden aus seiner Funktion und seiner Verabschiedung aus dem Ortsrat mit einem Blick zurück kommentierte: "Ich bin an meinen Aufgaben gewachsen und habe dazugelernt." Er war seinerzeit als stellvertretender Ortsvorsteher dem heutigen OB Hans Wagner gefolgt. Auch dankte Martin Wirtz ausdrücklich Petra Baltes, die ebenfalls nicht mehr Mitglied des Ortsrates ist und "eine Lücke reißt, die kaum geschlossen werden kann". In der konstituierenden Sitzung des Ortsrates im Bürgerhaus verpflichtete Hans Wagner alle Mitglieder per Handschlag. Die ausgeschiedenen Ortsräte erhielten zum Abschied ein Präsent.

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Auf einen BlickDrei Fraktionen sind neben dem parteilosen Ortsvorsteher Roland Weber im Rohrbacher Ortsrat vertreten. CDU : Jutta Fell, Wolfgang Heib, Christel Michély-Fickinger, Eva Rohe, Jörg Schuh, Patrick Würtz. SPD : Herdis Behmann, Stefan Reuther, Udo Schmitt. Familie: David Brennecke, Dirk Konrad, Nico Weber. Roland Weber hatte als Parteiloser am 25. Mai auf der CDU-Liste kandidiert. bo

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