Erste Hilfe an Albertus-Magnus-Realschule in St. Ingbert Helfen heißt: prüfen, rufen, drücken
St. Ingbert · Schüler der Albertus-Magnus-Realschule üben unter Anleitung Wiederbelebungsmaßnahmen.
„In Deutschland haben wir eine Wiederbelebungsquote von nicht mal 30 Prozent. In Skandinavien sind es über 70. Da ist also noch eine Menge Luft nach oben“, sagt Claudia Meyer-Lang. Sie ist die Chefärztin der Anästhesie am St. Ingberter Kreiskrankenhaus, sie arbeitet aber auch als Notärztin. An der St. Ingberter Albertus-Magnus-Realschule übt sie mit Schülerinnen und Schülern, wie man Menschen wiederbelebt.
„Prüfen, rufen, drücken“ – das ist die Faustformel, wenn ein lebloser Mensch Hilfe braucht. Prüfen, ob die bewusstlose Person noch reagiert und atmet. Unter 112 den Rettungsdienst rufen. Fest, mindestens hundertmal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. Das sollte, so die Notfallmedizinerin, in Fleisch und Blut übergehen. Als Pilotprojekt übte sie mit den Schülern der Fünferklassen an der Albertus-Magnus-Realschule die Hilfeleistung an mitgebrachten Puppen. „Wir wollen das jetzt jedes Jahr mit den Fünferklassen durchführen, damit die Schüler beizeiten lernen, wie man sich im Notfall verhält“, so Meyer-Lang zu unserer Zeitung. Wobei sie der Meinung ist, dass eigentlich schon in der Grundschule derartige Lehrgänge stattfinden sollten. Mit der Albertus-Magnus-Realschule allerdings pflegt das Kreiskrankenhaus eine enge Partnerschaft. Deshalb fand die Pilotveranstaltung hier statt.
Mit Begeisterung sind die Schülerinnen und Schüler bei der Sache. Claudia Meyer-Lang demonstriert die Hilfemaßnahmen, die Schüler probieren selbst aus. Dabei stellen sie fest, dass man eine Menge Kraft braucht, einen Brustkorb hundertmal pro Minute zusammenzudrücken, und das über einen längeren Zeitraum. Deshalb ist es auch wichtig, den Rettungsdienst schnellstens zu rufen und am Telefon möglichst genaue Angaben zu machen, damit die Hilfe schnell und ohne Umwege eintrifft.
Die stellvertretenden Schulleiter, Mira Walter-Omlor und Ralf Oswald, nahmen ebenfalls eine Zeitlang am Erste-Hilfe-Workshop teil. „Es ist ungeheuer wichtig, dass unsere Schüler anderen helfen können, und dass sie die Scheu an der direkten Hilfe verlieren.“