Erlös des Benefizkonzerts kommt Flutopfern zugute

St Ingbert · Der Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik an der Martin-Luther-Kirche in St. Ingbert richtete ein Benefizkonzert zugunsten der Hochwasseropfer in der Partnerstadt Radebeul aus. Mitwirkende dieser solidarischen Veranstaltung waren das Bläserensemble Splendid Brass und das Chor-Ensemble Stimmgewand(t).

 Musiker und Sänger von Splendid Brass und Stimmgewand(t) beim Benefizkonzert in der Martin-Luther-Kirche. Foto: jma

Musiker und Sänger von Splendid Brass und Stimmgewand(t) beim Benefizkonzert in der Martin-Luther-Kirche. Foto: jma

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Wenn man eine Veranstaltung plant, muss man früh genug dran sein. Künstler müssen angefragt und der Raum organisiert werden. Das dürfte beim Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik an der Martin-Luther-Kirche in St. Ingbert die leichteste Übung für das Konzert "Wasser" am vergangenen Sonntag gewesen sein. Doch dann kam bei der Planung ein neuer Aspekt hinzu, erklärte Karl-Heinz Schneider in seiner Rede zu Konzertbeginn.

Der Vorsitzende des Fördervereines verwies auf das Hochwasser, welches niemand vorher sehen konnte. So habe man im Verein beschlossen, den Reinerlös für die Flutopfer in Radebeul zu spenden. Schneider betonte vor allem, dass jede Spende eins zu eins in der St. Ingberter Partnerstadt ankommen werde. Es gäbe keine Umwege und es würden auch keine Verwaltungskosten in Abzug gebracht. Mitwirkende des Konzertes, welches ausschließlich Kompositionen zum Unesco-Jahresthema "Wasser" enthielt, waren zwei Formationen. Zum einen das Bläserensemble Splendid Brass (Leitung: Egbert Lewark) aus dem pfälzischen Grünstadt. Die fünf Musiker bestechen für ihr Repertoire aus barocken, romantischen und zeitgenössischen Werken. Splendid Brass, das sind Egbert Lewark und Alexander Petry (beide Trompeten), Astrid Karolius (Horn), Ilja Danilov (Posaune) sowie Santiago Mazzia (Tuba).

Aus einem Musical-Projekt heraus wurde vor zehn Jahren das Ensemble Stimmgewand(t) gegründet. Der saarländische Chor hat sich kammermusikalischen Aufführungen von Chormusik aller Epochen verschrieben. Das außergewöhnliche Konzert stand unter der Leitung von Michael Marz (Orgel und Klavier Ilja Kim). Wasser steht nicht nur als Symbol für Taufe, Reinheit und Erneuerung. So passte dann auch "Vidi aquam", ein gregorianischer Choral, gut zur Einstimmung in den Abend und zu einem von mehreren Abstechern in die Renaissance, nämlich zu "Al naharot Bavel" von Salamone Rossi. Den Publikumsgeschmack traf das Bläserensemble mit "Ol' man River" von J. D. Kern. Hier kam vor allem das Solo von Posaunist Ilja Danilov sehr gut an. Beim Wasserthema darf auch Bachs "Kaffeewasserfuge" nicht fehlen. Splendid Brass ließ hier zunächst zwei Trompeten und dann nach und nach die weiteren Bläser einsetzen. Ein Kniff, der sich als Glücksgriff erwies. Hier steuerte das Publikum die ersten Bravo-Rufe bei. Auch "Margoton va t'a l'eau" von Francis Poulenc kam bei Stimmgewand(t) wegen der frischen Interpretation gut an. "Die launige Forelle" von Franz Schöggl erreichte schnell die Sympathien des Publikums. Ein Herr tat gar seine Begeisterung mit einem lauten "Jaaaa" kund. Langer Applaus, stehende Ovationen: Die Organisatoren lagen offensichtlich richtig.

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