St. Ingbert Tschernobyl ist nicht vergessen

St Ingbert · Das Atomkraftwerk Cattenom stelle 35 Jahre nach dem Super-GAU ein Risiko dar, sagt Ex-Grünen-Stadtratsmitglied Jürgen Berthold.

 Das steinerne Mahnmal in der St. Ingberter Gustav-Clauss-Anlage erinnert an die Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986.

Das steinerne Mahnmal in der St. Ingberter Gustav-Clauss-Anlage erinnert an die Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986.

Foto: SZ

Zum 35. Mal hat sich am Montag die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl gejährt. Damals explodierte ein Block des nördlich von Kiew gelegenen Atomkraftwerkes. Ganze Landstriche sind seitdem verstrahlt und zehntausende Menschen starben an den Folgen der radioaktiven Verseuchung. Auch über Westeuropa zogen wenige Tage danach radioaktive Wolken, sogar über das Saarland bis nach Frankreich.

Anlässlich des Jahrestags macht Ex-Grünen-Stadtratsmitglied Jürgen Berthold auf die Gefahren von Atomkraft aufmerksam. Wie das in der Gustav-Clauss-Anlage stehende Mahnmal, das unmittelbar nach der Nuklearkatastrophe 1986 dort errichtet wurde, zeige, ist „die Warnung vor den Risiken der vier Atomkraftblöcke von Cattenom nach wie vor aktuell, da Frankreich die Laufzeiten der Kernreaktoren von 40 auf 50 Jahre erhöhen will und schon mit der sogenannten technischen Modernisierung an einem Block begonnen hat“, so Berthold. Gerade bei solchen technischen Modernisierungen seien Unfälle oder Störfälle bei dem Neuanlauf der Reaktoren nicht auszuschließen.

Wie Berthold weiter ausführt, hätte erst jüngst ein Gutachten der Landesregierungen des Saarlandes, von Luxemburg und Rheinland-Pfalz gezeigt, dass Cattenom zur Stromversorgungssicherheit in Europa nicht gebraucht werde.

„Um vor der Wiederholung eines Super-GAUs wie in Tschernobyl und vor den Gefahren des Atomkraftwerkes Cattenom für die Großregion an Mosel und Saar zu warnen“, habe sich Berthold mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus der damaligen Grünen-Stadtratsfraktion für das Mahnmal im Stadtpark eingesetzt. Richtung Osten erinnere die steinerne Erdkugel an die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, nach Westen an die Risiken des Atomkraftwerks Cattenom.

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