Erinnerung an einen Schicksalstag wachhalten

St Ingbert · Der Vortrag einer Historikerin wird am kommenden Samstag im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses an die Reichspogromnacht vor 75 Jahren erinnern. Zugleich wird dort eine Ausstellung zu dem Thema zu sehen sein.

 Die ehemalige St. Ingberter Synagoge. Foto: Stadtarchiv

Die ehemalige St. Ingberter Synagoge. Foto: Stadtarchiv

Foto: Stadtarchiv

Der 9. November wird vielfach als Schicksalstag der Deutschen bezeichnet. Auf diesen Tag fällt eine Reihe von Ereignissen, die für die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert als politische Wendepunkte mit teilweise auch internationalen Auswirkungen gelten. Als besonders gravierend gilt der Mauerfall 1989, der letztendlich zur deutschen Einheit führte. Schon einmal hatte ein 9. November Auswirkung auf die gesamte Republik. 1918 rief Philipp Scheidemann von einem Fenster des Reichstags die Republik aus. Aber der Tag ist nicht nur mit positiven Ereignissen verbunden. Am 9. November 1923 - vor nunmehr 90 Jahren - kam es in München zum Hitler-Ludendorff-Putsch. Erstmals wurde das Auftreten des Nationalsozialismus international wahrgenommen. Der Putschversuch Adolf Hitlers scheiterte bereits nach wenigen Stunden vor der Münchner Feldherrnhalle, wo es zu 16 Todesopfern kam. Zum traurigen Höhepunkt kam es in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, als SA- und SS-Mitglieder, Polizei und Feuerwehr im ganzen damaligen Deutschen Reich jüdische Geschäfte und Einrichtungen demolieren und Synagogen in Brand stecken.

Am 75. Jahrestag dieses Pogroms die Stadt St. Ingbert am Samstag, 9. November, um 15 Uhr im Kuppelsaal des Rathauses mit einem geschichtlichen Vortrag von Eva Tigmann zur Reichspogromnacht im Saarland und einer dazu passenden Ausstellung des Adolf-Bender-Zentrums St. Wendel. Die Bevölkerung ist dazu eingeladen.

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